(Reuters) – Im Streit über die ESG-Kriterien von Vermögensverwaltern hat Florida als weiterer US-Bundesstaat angekündigt, Gelder von BlackRock abzuziehen.
Der zuständige oberste Finanzbeamte Jimmy Patronis begründete den Schritt am Donnerstag damit, dass der Konzern “offen erklärt hat, dass er andere Ziele als das Erwirtschaften von Rendite hat”. In einer Stellungnahme von BlackRock dazu hieß es, man sei “beunruhigt über den sich abzeichnenden Trend zu derartigen politischen Initiativen”. Auch Missouri und Louisiana haben Gelder von BlackRock abgezogen mit der Begründung, das Unternehmen rücke inzwischen auf Kosten der Rendite seine Kriterien für Umwelt, Soziales und gute Unternehmensführung (ESG) zu sehr in den Mittelpunkt.
BlackRock verwaltet insgesamt acht Billionen Dollar. Der Konzern steht gleichzeitig unter Druck der Demokraten von Präsident Joe Biden, sich stärker im ESG–Bereich zu engagieren. Konzern-Chef Larry Fink erklärte dazu im Oktober, er werde von links und rechts gleichermaßen angegriffen: “Also mache ich irgendwas richtig.” Allerdings droht dem Konzern und Konkurrenten wie Vanguard im ESG-Streit ab Anfang Januar neues Ungemach, wenn die Republikaner die Mehrheit im Repräsentantenhaus übernehmen. Damit werden sie in die Lage versetzt, Anhörungen zu ESG abzuhalten und Aufsichtsbehörden zu einer genaueren Prüfung der entsprechenden Fonds zu drängen.
(Bericht von Ross Kerber; Geschrieben von Scot W. Stevenson; Redigiert von Birgit Mittwollen; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)