Düsseldorf (Reuters) – Die Deutsche Post lotet einem Magazinbericht zufolge eine mögliche Übernahme der Deutsche-Bahn-Logistiktochter Schenker aus.
Der Bonner Konzern sei an Schenker interessiert, berichtete das “Manager Magazin” am Donnerstag. Ein Sprecher der Post wollte die Angaben nicht kommentieren. Der Aufsichtsrat der Bahn berät am Donnerstag über Pläne für einen möglichen Verkauf Schenkers.
Schenker mit See-, Land- und Luftfracht stand zuletzt für mehr als ein Drittel des Umsatzes der Deutschen Bahn. Im ersten Halbjahr 2022 erzielte Schenker einen Betriebsgewinn von fast 1,2 Milliarden Euro und hievte damit den Gesamtkonzern wieder in die Gewinnzone. Auch die Frachtsparte der Post steuert auf Wachstumskurs.
Schenker wird derzeit in Finanzmarktkreisen auf einen Wert von bis zu 15 Milliarden Euro geschätzt, stark abhängig allerdings von der Weltkonjunktur infolge der Ukraine- und Energiekrise. Die Liste der potenziellen Interessenten für die Bahn-Tochter ist lang, denn im zersplitterten Logistik-Markt ist Schenker noch einer der größten: Maersk, Kühne+Nagel sowie die dänische DSV werden neben der Post immer wieder genannt. Aber auch Finanzinvestoren wie Carlyle, CVC, Advent und Bain sollen Interesse vor allem an einer vollständigen Übernahme haben.
(Bericht von Matthias Inverardi und Markus Wacket, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)