Düsseldorf (Reuters) – Der neue Varta-Chef Markus Hackstein hat sich Sanierungsexperten von Boston Consulting ins Haus geholt, um den unter Druck geratenen Batteriehersteller wieder auf Kurs zu bringen.
“Unsere Materialkosten betragen circa 400 Millionen Euro im Jahr”, sagte der Manager der “Frankfurter Allgemeine Zeitung” (FAZ) (Dienstagausgabe). Sie seien im Jahresverlauf um 25 Prozent gestiegen und machten inzwischen 50 Prozent der Gesamtkosten aus. Berater von Inverto, eine Tochter von BCG, unterstützten nun das Management dabei, die Materialkosten zu senken.
Varta sei aber kein Fall für den Insolvenzverwalter, betonte Hackstein. “Wir sind solide aufgestellt und haben die notwendigen Maßnahmen ergriffen.” Zudem sei das Management mit den Banken in enger Abstimmung, “um sie im Boot und die Finanzierungen stabil und sicher zu halten.” Er gehe davon aus, dass es Varta auch in 140 Jahren noch gibt.
Hackstein hatte Ende September das Ruder bei dem Traditionskonzern übernommen und seitdem ein Sparprogramm mit Kurzarbeit und Investitionsstopp eingeleitet. Mit massiv steigenden Kosten von Energie und Rohstoffen und zugleich immer trüberen Konjunkturaussichten steht Varta wie viele Unternehmen vor großen Herausforderungen. Der Vorstand musste wiederholt seine Jahresziele eindampfen. Der Aktienkurs rauschte seit Anfang des Jahres in den Keller von ehemals rund 118 Euro auf knapp 23 Euro.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)