Berlin (Reuters) – Bundesverkehrsminister Volker Wissing (FDP) will die Deutsche-Bahn-Logistiktochter Schenker verkaufen.
“Die Deutsche Bahn muss sich auf ihr Kerngeschäft konzentrieren und dieses auf Vordermann bringen”, sagte der FDP-Politiker in einem am Freitag verbreiteten Gespräch mit dem Magatin “Focus”. Der Staatskonzern habe in Deutschland genug zu tun mit Sanierung und Modernisierung sowie der Digitalisierung. “Für ein international tätiges Unternehmen wie Schenker ist es besser, aus dem Konzern der Bahn herausgelöst zu werden.”
2023 werde ein wichtiges Jahr für die Bahn, ergänzte Wissing. Weitere Nebenstrecken sollten ertüchtigt werden. Ab 2024 sollen diese dann als Ausweichrouten zu acht Haupttrassen fungieren, die dann jeweils rund ein halbes Jahr komplett gesperrt und saniert werden sollen. Bis Ende des Jahrzehnts werde es zu Problemen kommen. “Ich kann keine schnellen Wunder vollbringen. Aber ich kann dafür sorgen, dass unsere Infrastruktur nach Jahren der Vernachlässigung wieder auf Vordermann gebracht wird.”
Der Aufsichtsrat der Deutschen Bahn hatte zuletzt den Vorstand mit der Prüfung und Vorbereitung eines Schenker-Verkaufs beauftragt. Der Staatskonzern soll sich – auch auf Druck von FDP und Grünen – stärker auf den Schienenverkehr in Deutschland konzentrieren. Zudem könnte mit dem Verkaufserlös der Schuldenstand der Bahn reduziert werden. Schenker hat in Deutschland an gut 100 Standorten rund 15.000 Mitarbeiter, weltweit sind es über 75.000.
(Bericht von Christian Krämer, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)