Deka rechnet mit Rekord-Dividenden im Dax – 55 Milliarden Euro

München (Reuters) – Die 40 wichtigsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland werden ihren Aktionären nach Schätzungen der Fondsgesellschaft Deka für das abgelaufene Jahr so viel Dividende zahlen wie noch nie.

Das Wertpapierhaus der Sparkassen erwartet Ausschüttungen von 54,9 Milliarden Euro, das wären 3,6 Milliarden mehr als ein Jahr zuvor, wie aus einer am Donnerstag veröffentlichten Analyse hervorgeht. Sonderdividenden, wie sie Volkswagen für den erfolgreichen Börsengang ihrer Tochter Porsche zahlt, sind darin nicht enthalten.

In dem Anstieg spiegelten sich Rekordgewinne nieder, erklärte Deka-Kapitalmarktexperte Joachim Schallmayer. Es sei “nur konsequent, die Aktionäre angemessen” daran teilhaben zu lassen. Die Dividendenquote liege mit 37,2 Prozent noch unter dem langfristigen Durchschnitt (41 Prozent).

Von 29 Unternehmen aus dem Leitindex Dax erwartet die Deka in diesem Jahr höhere Ausschüttungen. Von den vier größten Dividendenzahlern kommen drei aus dem Automobilsektor. Mercedes, Allianz, BMW und Volkswagen stehen zusammen für mehr als ein Drittel der Dividendensumme im Dax. Nur fünf Dax-Unternehmen dürften der Analyse zufolge ihre Ausschüttungen kürzen: Adidas, Continental, Covestro, SAP und Siemens Energy. Für den Dax ergebe sich insgesamt eine Dividendenrendite von 3,6 Prozent.

Der Krieg in der Ukraine habe nicht nur Unsicherheiten in der Planung mit sich gebracht, sondern auch zu höheren Kosten geführt, heißt es in der Analyse. “Allerdings führte eine stabile Nachfrage bei gleichzeitig begrenztem Angebot zu positiven Margeneffekten, und die steigende Inflation hat sich ebenfalls positiv auf die Gewinnentwicklung ausgewirkt.” Auch die Rezession werde die Unternehmen nicht von der Zahlung von Dividenden abhalten. Ein Einbruch der Gewinne sei 2023 nicht zu erwarten. “Die langfristigen Geschäftsperspektiven und damit auch die Dividendenaussichten sind stabil”, sagte Schallmayer. 2024 dürften sich die Dax-Aktionäre voraussichtlich über eine weitere Dividendensteigerung auf 56,8 Milliarden Euro freuen.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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