Frankfurt (Reuters) – Der Autobauer Porsche will künftig Infotainment-Systeme und -Lösungen von Partnerunternehmen in seine eigenen Bordcomputer integrieren.
Dies sei nach bestimmten Standards über Schmittstellen möglich, erklärte Porsche am Freitag gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters. Basis dafür sei die von der Volkswagen-Softwaretochter Cariad entwickelte Plattform, mit der alle Konzernmarken ihre eigenen Daten-Ökosysteme aufbauen könnten. Insider hatten Reuters zuvor gesagt, Porsche verhandele mit Google über eine völlige Integration von Anwendungen wie Google Maps.
Porsche nannte Google nicht konkret als Systempartner, verwies aber auf das Interesse seiner Kunden: “Diese möchten die ihnen bekannte digitale Welt von Apple oder Google nahtlos mit ins Auto nehmen.” Das ist über das Verbinden von Smartphones mit dem Porsche-System schon heute möglich. Eine Systemintegration ginge technisch noch weiter. Die Autobauer scheuen das bisher aus Sorge, den Tech-Riesen Zugriff auf die Daten ihrer Kunden zu geben und damit Möglichkeiten, direkt digitale Services an diese zu verkaufen. Dieses Geschäft wollen die Automobilhersteller selbst machen.
(Bericht von Ilona Wissenbach. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)