Frankfurt (Reuters) – Nach einem schwachen Jahr im Geschäft mit Fusionen und Übernahmen senkt die Deutsche Bank die Boni für ihre Investmentbanker.
Der Bonuspool für das vergangene Jahr schrumpfe um knapp zehn Prozent, sagte eine mit der Situation vertraute Person der Nachrichtenagentur Reuters am Freitag. Banker im Emissions- und Beratungsgeschäft müssen dem Insider zufolge mit einem Rückgang der Boni um rund 40 Prozent rechnen. Trader im Anleihehandel durften sich dagegen dank der volatilen Märkte über höhere Erträge freuen und sollen etwas höhere Boni bekommen, sagte die Person. Die Deutsche Bank lehnte eine Stellungnahme ab. Zuerst hatte die “Financial Times” über den gekürzten Bonuspool berichtet.
Im vergangenen Jahr hatte das größte deutsche Geldhaus die Manager für ein besonders erfolgreiches Jahr 2021 belohnt – die Boni waren um 14 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro gewachsen. Analysten rechnen für 2022 mit einem Vorsteuergewinn der Investmentbank von rund 3,7 Milliarden Euro – ähnlich viel hatte die Sparte 2021 verdient. Die Deutsche Bank will am 2. Februar ihre Zahlen vorlegen.
Auch andere Großbanken kürzen die Boni der Investmentbank. Die US-Bank Morgan Stanley senkt Insidern zufolge die Boni an ihren Standorten in Asien sogar um bis zu 50 Prozent. Goldman Sachs plant Berichten der “Financial Times” zufolge die Boni der über 3000 Investmentbanker um mindestens 40 Prozent zu reduzieren.
(Bericht von Marta Orosz und Tom Sims. Redigiert von Hans Seidenstücker. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)