Kopenhagen (Reuters) – Die dänische Reederei Maersk und der in der Schweiz ansässige Weltmarktführer MSC gehen künftig getrennte Wege. Maersk, Nummer zwei unter den weltweiten Containerreedereien, kündigte am Mittwoch an, die unter dem Namen 2M geführte Allianz mit der Mediterranean Shipping Company (MSC) im Jahr 2025 auslaufen zu lassen, um eigene Strategien zu verfolgen. Damit endet nach zehn Jahren der Bund, den die beiden Schifffahrtsunternehmen eingegangen waren, um Routen und die Belegung ihrer Schiffe abzustimmen. Die EU tolerierte solche Allianzen während der Schifffahrtskrise zur Mitte des vergangenen Jahrzehnts, weil die Reedereien operativ selbstständig blieben und sie davon ausging, dass der Wettbewerb dadurch nicht eingeschränkt wurde.
Für die Häfen bedeuteten solche Zusammenschlüsse allerdings, dass die Reedereien größeren Einfluss darauf bekamen, wohin die Ware ging. Dadurch konnten die Reedereien die Preise der Terminals beeinflussen. Insgesamt wurden damals drei Allianzen gegründet: 2M, “THE Alliance”, zu der unter anderem Hapag-Lloyd gehört, und die “Ocean Alliance” mit CMA CGM, Cosco und anderen. Zuvor hatten sich die Reedereien einen ruinösen Preiskampf geliefert, der zu mehreren Übernahmen führte.
Die Krise haben die Containerreederein längst hinter sich gelassen und verdienen inzwischen prächtig. Während der Corona-Krise schossen die Gewinne in die Höhe, weil Transportkapazitäten knapp waren und die Frachtpreise rasant stiegen. Inzwischen entspannen sich die Lieferketten, da sich die Konjunktur weltweit abschwächt.
(Bericht von Jacob Gronholt-Pedersen, geschrieben von Jan C. Schwartz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)