Weltweite Störungen bei Microsoft Teams und anderen Diensten

– von Hakan Ersen und Akriti Sharma

Frankfurt/Bangalore (Reuters) – Das zukunftsträchtige und wachstumsstarke Cloud-Geschäft von Microsoft ist am Mittwoch stundenlang ausgefallen.

Weltweit meldeten Tausende Nutzer auf Webseiten wie Downdetector.com Probleme beim Zugriff auf Emails über Outlook oder mit Teams-Videokonferenzen.

Microsoft machte Änderungen am Netzwerk als Ursache für beeinträchtigte Verbindungen zu den Servern der Cloud-Sparte Azure aus. Diese seien inzwischen rückgängig gemacht worden, teilte das Unternehmen auf Twitter mit. Bei den meisten Kunden sollten die Dienste daher wieder problemlos laufen.

Der Software-Konzern machte zunächst keine Angaben zur Zahl der Betroffenen. Azure zufolge waren Dienste in fast allen Regionen der Welt beeinträchtigt. Lediglich China und die Plattform für Regierungen seien nicht betroffen. Ausfälle wie der aktuelle sind nicht ungewöhnlich. So waren in den vergangenen Monaten die Google-Videoplattform YouTube oder der Bilderdienst Instagram der Facebook-Mutter Meta stundenweise offline. Im Juli hatte es Microsoft Teams schon einmal getroffen.

RÜCKGRAT ZAHLREICHER UNTERNEHMEN

Die Chat- und Videokonferenz-Software Teams wird weltweit von etwa 280 Millionen Menschen genutzt. Viele Unternehmen und Bildungseinrichtungen nutzen es zur Organisation des Alltags. Die aktuelle Störung beeinträchtigte Microsoft zufolge auch andere Dienste wie die Email-Server Exchange oder die Online-Speicher SharePoint und OneDrive.

Sprecher von Unternehmen wie Bayer oder BASF bestätigten Probleme mit ihren Mails, konnten zunächst aber keine Aussagen über weitere Beeinträchtigungen machen. Der Deutschen Börse zufolge war der Wertpapierhandel von den Störungen bei Microsoft nicht betroffen. Nach Angaben von Microsoft sind weltweit 15 Millionen Firmen mit 500 Millionen aktiven Nutzern Kunden bei Azure.

Die Cloud-Sparte war eine der wenigen Lichtblicke in der Microsoft-Bilanz des abgelaufenen Quartals. Sie wuchs um 31 Prozent, während der Konzernumsatz mit einem Plus von zwei Prozent so wenig zulegte wie seit Jahren nicht. Allerdings blieb die Prognose des Unternehmens für die Erlöse in diesem Bereich im laufenden Quartal mit 21,7 bis 22 Milliarden Dollar hinter der durchschnittlichen Markterwartung von 22,14 Milliarden Dollar zurück. Die Microsoft-Aktie fiel daraufhin im vorbörslichen US-Geschäft um zwei Prozent.

(Bericht von Hakan Ersen und Akriti Sharma, unter Mitarbeit von Patricia Weiss und Tom Sims, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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