(Fügt fehlendes Wort in der Überschrift hinzu)
Frankfurt (Reuters) – Ein pessimistischer Ausblick brockt Siltronic den größten Kurssturz seit einem Jahr ein.
Die Aktien des Chipindustrie-Zulieferers fielen zur Eröffnung am Dienstag zeitweise um mehr als zehn Prozent auf ein Zwei-Monats-Tief von 82,65 Euro. Die Titel des Großaktionärs Wacker Chemie gaben knapp zwei Prozent nach.
Siltronic hatte wegen einer schleppenden Nachfrage für das laufende Jahr vor einem erneuten Gewinneinbruch gewarnt und die Dividende zusammengestrichen. Der prognostizierte Rückgang der Umsatzrendite um drei Prozentpunkte signalisiere einen operativen Gewinn (Ebitda) von 389 Millionen Euro, rechnete Analyst Tim Wunderlich vom Bankhaus Hauck Aufhäuser vor. Dieser Wert liege mehr als 20 Prozent unter den bisherigen Markterwartungen. “Auch wenn jede Nachfrageschwäche früher oder später ein Ende findet, bleiben wir hinsichtlich der Wachstums- und Margenaussichten auch über das Jahr 2024 hinaus vorsichtig.” Er halte es für fraglich, dass die Nachfrage rasch genug ansteige, um die unlängst erweiterten Produktionsanlagen des Anbieters von Silizium-Wafern, aus denen Prozessoren hergestellt werden, auszulasten. Einige Chip-Hersteller schöben ihre Pläne für neue Werke bereits auf.
Vergangene Woche hatte der Halbleiter-Produzent Infineon seine Ziele wegen einer schwächelnden Nachfrage vor allem im Konsumbereich ebenfalls zurückgeschraubt. Auch Texas Instruments und STMicro hatten enttäuschende Ausblicke geliefert.
(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)