Zalando mit ermutigenden Zahlen – Plattform-Umsatz steigt

Frankfurt (Reuters) – Nach mehreren Quartalen mit schrumpfenden Umsätzen beginnt sich das Geschäft von Zalando zu stabilisieren.

Das über die Plattform gehandelte Brutto-Warenvolumen (GMV) zog sogar wieder an, wie Europas größter Online-Modehändler am Dienstag bekanntgab. “Wir kehren auf den Wachstumspfad zurück”, sagte Firmenchefin Sandra Dembeck.

Dabei habe das Geschäft mit Unternehmenskunden überproportional um 13 Prozent auf 215 Millionen Euro zugelegt. Hier stellt Zalando anderen Modefirmen seine Technologie und Infrastruktur zur Verfügung. Im Privatkunden-Segment hätten unter anderem der Ausbau des Sortiments und neue digitale Assistenten Käufer angelockt. “Wir setzen unsere Ökosystem-Strategie erfolgreich um und freuen uns über die positive Resonanz der Kunden und Partner”, sagte Dembeck.

Die Zahl der aktiven Kunden ging allerdings auf 4,9 von 5,1 Millionen zurück. Einige von ihnen kauften weniger häufig, dafür qualitativ hochwertigere Produkte, erläuterte die Zalando-Chefin auf einer Pressekonferenz. Andere seien zu Konkurrenten mit günstigeren Angeboten abgewandert. “Wir wollen nicht im Segment der Ultra-Fast-Fashion und der ultra-niedrigen Preise konkurrieren.” In diesem Segment machen zurzeit chinesische Anbieter wie Shein und Temu von sich reden.

KONZERNUMSATZ SCHRUMPFT LEICHT – GMV ZIEHT WIEDER AN

Das GMV stieg den Angaben zufolge im ersten Quartal um 1,3 Prozent auf 3,3 Milliarden Euro, während die Konzernerlöse um 0,6 Prozent auf 2,2 Milliarden Euro zurückgingen. Das bereinigte operative Ergebnis habe bei 28,3 Millionen Euro gelegen, nachdem im Vorjahreszeitraum noch ein Minus von 0,7 Millionen Euro zu Buche gestanden hatte. Das GMV liege über seinen Erwartungen, lobte DZ Bank-Analyst Thomas Maul. Positiv sei auch der Anstieg der Bruttomarge, die unter anderem von einem Rückgang der Lagerbestände profitiere. Er gehe davon aus, dass die Markterwartungen an die Zalando-Zahlen in den kommenden Wochen anziehen werden. Zalando-Aktien stiegen daraufhin um bis zu 7,1 Prozent.

Der Modehändler hält allerdings an seinen bisherigen Zielen fest. Er peilt bei Konzernumsatz und GMV ein Plus von bis zu fünf Prozent an. Der Betriebsgewinn werde voraussichtlich bei 380 bis 450 Millionen Euro liegen.

(Bericht von Hakan Ersen. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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