Rollstuhlhersteller Sunrise geht an Investor – Börsengang abgesagt

München (Reuters) – Der badische Rollstuhlhersteller Sunrise Medical geht doch nicht an die Börse.

Der skandinavische Finanzinvestor Nordic Capital hat eine Woche nach der Ankündigung des Börsengangs doch noch einen Käufer gefunden, der ihm das ganze Unternehmen abnimmt. Die kalifornische Beteiligungsfirma Platinum Equity übernimmt Sunrise Medical, wie die Beteiligten am Mittwoch mitteilten. Zum Kaufpreis sei Stillschweigen vereinbart worden. Nordic Capital sprach aber von einem “erfolgreichen Ergebnis”. Medienberichten zufolge sollte Sunrise beim Börsengang mit rund zwei Milliarden Euro bewertet werden.

“Wir sind ideal positioniert, um weitere Wachstumschancen zu nutzen”, sagte Sunrise-Chef Thomas Babacan, der auch unter dem neuen Eigentümer an Bord bleiben soll. “Platinum hat viel Erfahrung in der Unterstützung komplexer, globaler Unternehmen.”

Sunrise Medical gehört seit 2015 Nordic Capital, die das Unternehmen aus Malsch bei Karlsruhe vom Finanzinvestor Equistone gekauft hatten. Neun Jahre Haltezeit sind für eine Beteiligungsfirma überdurchschnittlich lange. In dieser Zeit ist der Umsatz laut Nordic Capital um fast drei Viertel auf 636 Millionen Euro (2022/23) gestiegen, bei steigender Ertragskraft. Für Sunrise arbeiten rund 2800 Menschen.

Die Kehrtwende kommt an sich nicht überraschend: Investoren wie Nordic prüfen in der Regel parallel, ob sie mit einem direkten Verkauf oder mit einem Börsengang mehr erlösen können. Dass die Entscheidung so kurz vor der geplanten Emission fällt, ist aber ungewöhnlich.

(Bericht von Alexander Hübner,; redigiert von Ralf Banser.; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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