SAP will mit Milliardenzukauf Kundendienst verbessern

Frankfurt (Reuters) – Ein milliardenschwerer Zukauf soll SAP-Kunden den raschen Umstieg auf die jeweils neuesten Software- und Cloud-Angebote schmackhaft machen.

Der Walldorfer Konzern kündigte am Mittwoch die Übernahme der israelischen Firma WalkMe an, deren Produkt Nutzer bei Software-Updates unterstützt. Computerprogramme würden fast täglich um neue Funktionen erweitert, erläuterte SAP-Manager Rouven Morato, der künftig auch das Geschäft von WalkMe leiten soll, bei einer kurzfristig anberaumten Pressekonferenz. Da falle es Nutzern schwer, die Übersicht zu behalten.

Hier komme die “Digital Adoption Platform” (DAP) von WalkMe ins Spiel: Sie setze auf der vorhandenen Software eines Unternehmens auf und leite Nutzer durch die unterschiedlichen Programme. WalkMe könne dabei auf neue Funktionen der einzelnen Anwendungen hinweisen. Außerdem erkenne die Software Probleme in Arbeitsabläufen und biete Hilfen für eine Automatisierung von Aufgaben an. Zu den Kunden der Firma gehören der IT-Konzern IBM, der Lebensmittel-Hersteller Nestle und das US-Verteidigungsministerium. Das Unternehmen betont, auch künftig neben SAP-Produkten weiter Programme anderer Anbieter zu unterstützen.

SAP bietet den Angaben zufolge den Anteilseignern von WalkMe 14 Dollar je Aktie oder insgesamt etwa 1,5 Milliarden Dollar. Die in den USA notierten Aktien der israelischen Firma stiegen daraufhin vorbörslich um mehr als 42 Prozent auf 13,70 Dollar. Am deutschen Aktienmarkt bauten die SAP-Titel ihre Gewinne aus und notierten gut ein Prozent im Plus. Die Transaktion stehe unter dem Vorbehalt der Zustimmung der WalkMe-Aktionäre und der Behörden, hieß es weiter. Der Deal soll im dritten Quartal 2024 abgeschlossen sein. Einen größeren Einfluss des Zukaufs auf den Nettogewinn des laufenden Jahres erwartet SAP nicht.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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