OMV warnt vor mauem zweiten Quartal – Aktien sinken

Frankfurt (Reuters) – Der österreichische OMV-Konzern hat vor negativen Effekten im Chemie- und Gasgeschäft im zweiten Quartal gewarnt und damit Anleger verschreckt.

Im April wirksam gewordene Gesetzesänderungen und der geplante Stillstand des rumänischen Kraftwerks Brazi würden sich “deutlich negativ” auf das bereinigte operative Ergebnis des Gasgeschäfts in Osteuropa niederschlagen, teilte OMV am Dienstag in seinem Trading Update für das zweite Quartal mit, ohne weitere Details zu nennen. In der Chemiesparte erwarte der Konzern negative Lagerbewertungseffekte im mittleren zweistelligen Millionen-Bereich. Die OMV-Aktien gaben daraufhin knapp vier Prozent nach und waren das Schlusslicht im Index der größten österreichischen Börsenunternehmen, dem ATX.

Allerdings profitierte OMV im Zeitraum April bis Juni von höheren Energiepreisen. So stieg der durchschnittlich realisierte Preis für Gas im Vergleich zum ersten Quartal um 5,9 Prozent auf 23,2 Euro pro Megawattstunde. Der durchschnittlich realisierte Rohölpreis kletterte 2,5 Prozent auf 81,5 Dollar pro Barrel. Während die Referenzmarge im Raffinerie-Geschäft auf 7,00 Dollar je Barrel von 10,76 Dollar im Vorquartal fiel, verbesserte sich im Chemiegeschäft die Referenzmarge für Ethylen auf 512 von 475 Euro je Tonne. “Alles in allem war das ein gemischtes Quartal für die Gruppe”, urteilten die Analysten der Erste Group. Den vollständigen Quartalsbericht will OMV am 31. Juli vorlegen.

Auch der US-Ölriese Exxon Mobil und der britische Energiekonzern BP warnten vor einem mäßigen zweiten Quartal. Die niedrigeren Raffinerie-Margen und Ölpreise könnten die Gewinne schmälern. Der Branchenindex der europäischen Energiewerte gab daher um bis zu 1,3 Prozent nach.

Zuletzt hatte OMV seine langfristigen Prognosen wegen eines günstigeren Marktumfeldes bei Rohöl, Erdgas und den Raffineriemargen nach oben geschraubt. Bis 2030 soll der um Lagereffekte bereinigte Betriebsgewinn (CCS Ebit) auf mindestens 6,5 Milliarden Euro steigen, statt der zuvor in Aussicht gestellten mindestens sechs Milliarden Euro.

(Bericht von Tristan Veyet, Isabel Demetz, geschrieben von Sabine Wollrab, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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