Tourismusbranche zieht Bilanz zur Fußball-EM – Eigentor bei der Infrastruktur

Berlin (Reuters) – Die deutsche Tourismusbranche zieht nach der Fußball-Europameisterschaft eine gemischte Bilanz.

Aus Sicht der Reisewirtschaft sei das Sportgroßereignis zwar ein Erfolg gewesen, bei dem sich Deutschland “als toller Gastgeber präsentiert” habe, erklärte der Generalsekretär des Bundesverbands der Deutschen Tourismuswirtschaft (BTW), Sven Liebert, am Montag. Auch wirtschaftlich dürfte sich die EM – vor allem in den Gastgeberstädten – positiv niedergeschlagen haben, auch wenn das durchwachsene Wetter eine bessere Bilanz gerade für Biergärten oder Restaurants verhindert habe. Das Gastgewerbe hatte jedoch erklärt, die EM im eigenen Land habe bei 88 Prozent der Gastronomie und Hotellerie nicht für positive Effekte gesorgt.

Der BTW betonte, die EM habe auch den Finger in einige Wunden gelegt. “Insbesondere die Verkehrsinfrastruktur ist mancherorts deutlich an ihre Grenzen gestoßen und hat so den Gästen zu schaffen gemacht”, sagte Liebert. “Mit einem maroden Schienen- und Straßennetz und dem ebenfalls gerade von manch ausländischem Gast monierten Nachholbedarf bei der digitalen Infrastruktur schießt sich Deutschland auf Dauer ein Eigentor.” Hier bestehe dringender Handlungsbedarf. Deutschland benötige zusätzliche Mittel für die Infrastruktur. “Die EM hat sehr deutlich gemacht: Wir brauchen einen Infrastrukturboost.”

Viele ausländische Fans hatten über unpünktliche Züge und ausgefallene Verbindungen der Deutschen Bahn geklagt. Die Fußball-EM fand vom 14. Juni bis 14. Juli in Deutschland statt. Spanien gewann das Endspiel gegen England mit 2:1 und ist damit zum vierten Mal Europameister.

(Bericht von Klaus Lauer; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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