München (Reuters) – Die Finanzaufsicht BaFin rügt nach mehr als vier Jahren einen Fehler im Jahresabschluss der Deutschen Bank von 2019.
Die Bank habe im Anhang nicht ausreichend dargestellt, wie und warum sie in den USA nach einer Serie von Verlusten in den Folgejahren wieder schwarze Zahlen schreiben wolle, erklärte die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) am Dienstag. Das wäre nach ihrer Ansicht aber nötig gewesen, weil die Bank Steuergutschriften (latente Steuern) über fast 2,08 Milliarden Euro angesammelt hatte, von denen sie nur profitieren konnte, wenn diese mit Steuerlasten aus künftigen Gewinnen in den USA verrechnet würden.
Der Fehler war bei einer Stichprobe noch den Prüfern der Deutschen Prüfstelle für Rechnungslegung (DPR) aufgefallen, deren Aufgaben 2022 die BaFin übernommen hatte. Konsequenzen für die Deutsche Bank hat er nicht: “Die BaFin deutet nicht darauf hin, dass der Jahresabschluss 2019 der Deutschen Bank inkorrekt ist, und es sind keine Anpassungen oder andere Maßnahmen erforderlich”, sagte ein Sprecher des Instituts. Die Bank bleibe bei der Auffassung, dass ihr Abschluss 2019 dem internationalen Bilanzstandard (IFRS) entsprochen habe.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)