Mercedes-Chef – Unterstützen Bau von Batteriefabrik in Serbien

– von Andreas Rinke

Belgrad (Reuters) – Mercedes-Chef Ola Källenius hat die Bedeutung der Lithium-Vorkommen in Serbien für Europa betont.

“Es ist wichtig. Wir sind ja dabei, unsere Rohmaterial-Supplychains bis zur Mine auch auf regionaler Basis aufzustellen”, sagte Källenius am Freitag im Reuters-TV-Interview in Belgrad. “Dieses Lithium-Vorkommen hier in Serbien ist eines der größten.” Der Rohstoffkonzern Rio Tinto werde eine sehr moderne Mine aufbauen. “Und wir sind ein potenzieller Kunde für dieses Vorhaben”.

Källenius betonte, dass er den serbischen Wunsch unterstütze, auch einen Teil der Wertschöpfung in Serbien aufzubauen und nicht nur Lithium als Rohstoff zu exportieren. “Um das ökonomisch zu machen, werden wir sicherlich einige der Wertschöpfungsketten hier im Land haben – möglicherweise bis zur Herstellung der Batteriezellen.” Das müssten die Batteriezelllieferanten entscheiden. “Aber ein solches Vorhaben würden wir auch unterstützen”, betonte der Mercedes-Chef.

Es sei kein Widerspruch, dass Mercedes die Pläne für eine Batterieproduktion mit Blick auf den lahmenden Absatz von E-Autos etwas gestreckt habe, sich aber um Lithium aus Serbien bemühe. Diese ist für die Batterieherstellung wichtig. “Die Zukunft ist elektrisch. Vielleicht ist es nicht eine gerade Linie hoch, aber es läuft hoch, und hier müssen wir langfristig denken”, betonte Källenius. “Das heißt: Auf dem Weg in die 30er Jahre und bis zum Ende der 30er Jahre werden diese Supply Chains extrem wichtig sein.” Daran ändere auch nichts, dass der Markt jetzt etwas ruhiger sei als man vor drei Jahren gedacht habe.

In Belgrad sollen am Vormittag in Anwesenheit von Kanzler Olaf Scholz und EU-Kommissionsvizepräsident Maros Sefcovic zwei Absichtserklärungen unterzeichnet werden. Eine betrifft ein Rohstoffabkommen zwischen dem EU-Beitrittskandidaten Serbien und der EU. Zudem will Serbien mit Unternehmen wie Mercedes und Stellantis ein Abkommen zum Aufbau einer Wertschöpfungskette vereinbaren. Das vom Bergbaukonzern künftig geförderte Lithium soll laut Präsident Aleksandar Vucic 17 Prozent des europäischen Bedarfs abdecken.

(Bericht von Andreas Rinke, redigiert Thomas Seythal. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)

tagreuters.com2024binary_LYNXMPEK6I0A3-VIEWIMAGE

Close Bitnami banner
Bitnami