Großaufträge für Boeing bei Airshow in Farnborough

Farnborough (Reuters) – Der US-Flugzeugbauer Boeing hat sich bei der Luftfahrtmesse im britischen Farnborough Großaufträge im Milliardenwert gesichert.

Die Fluggesellschaft Korean Air kauft 40 Flugzeuge bei dem Airbus-Rivalen. Die beiden Unternehmen unterzeichneten am Montag bei der Flugshow in Farnborough einen Auftrag über jeweils 20 Maschinen des Typs 777X und des Typs 787-10, mit der Option auf weitere zehn 787-10. Der Auftrag wird in der Branche auf ungefähr sieben Milliarden Dollar geschätzt.

Dazu kommt ein Auftrag von Japan Airlines über zehn Flugzeuge des Typs 787-9 und eine Option auf zehn weitere. Die Bestellung wird auf 1,47 Milliarden Dollar geschätzt. Es sind die ersten Großaufträge bei der weltweit größten Luftfahrtmesse, die noch bis Freitag läuft. Für Korean Air ist es eine Rückkehr zu seinem langjährigen Hauptlieferanten Boeing, nachdem das Unternehmen im März 33 Langstreckenmaschinen vom Typ A350 des Boeing-Erzrivalen Airbus gekauft hatte.

Experten gehen davon aus, dass auf der Branchenschau in diesem Jahr weniger große Bestellungen vereinbart werden als im langjährigen Durchschnitt. Dabei spielt eine Rolle, dass der rasche Aufschwung am Luftfahrtmarkt nach der Pandemie etwas an Schwung verloren hat. Dazu kommen die Schwierigkeiten von Boeing und Airbus, die Produktion hochzufahren, weil es immer noch Engstellen bei Zulieferern gibt.

Der Billigflieger flydubai erklärte, dass seine Expansionspläne durch Verzögerungen bei Boeing gehemmt würden. Ryanair-Chef Michael O’Leary sagte, er mache sich insbesondere über die zugesagten Boeing-Lieferungen für kommendes Jahr Sorgen. Derzeit seien aber Besserungen zu erkennen. Der US-Hersteller hat wegen Sicherheitsmängeln bei seinem Modell 737 MAX die Produktion gedrosselt, um die Qualität wieder in den Griff zu bekommen. Im Vorfeld der weltweit wichtigsten Luftfahrtmesse sagte Stephanie Pope, bei Boeing zuständig für das Passagierflugzeuggeschäft, die Produktion bei der 737 MAX stabilisiere sich. Das Unternehmen stelle sich bei den Themen Sicherheit und Unternehmenskultur neu auf. Auslöser der jüngsten Turbulenzen war ein Vorfall im Januar, als nur wenige Minuten nach dem Start ein Rumpfteil aus einer 737 MAX gebrochen war.

(Bericht von Tim Hepher, Joe Brock und David Shepardson, geschrieben von Christina Amann. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)

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