Keine Einigung mit Kreditgeber – Demire kündigte Insolvenzanträge an

Düsseldorf (Reuters) – Die börsennotierte Immobiliengesellschaft Demire hat in Gesprächen mit der DZ Hyp AG über einen offenen Kredit keine Einigung erzielen können und muss nun kurzfristig einen Insolvenzantrag für vier Tochtergesellschaften stellen.

Der Kredit über 82 Millionen Euro war am 30. Juni fällig geworden, Gespräche mit dem Geldhaus hätten nicht zu einem Stillhalteabkommen oder einer geordneten Rückführung des Kredits außerhalb einer Insolvenz der Objektgesellschaften geführt, teilte Demire am Montag mit. Nun würden Insolvenzanträge für die vier Gesellschaften folgen.

Demire hatte bereits Anfang Juli über die Schieflage der Töchter informiert. Die Objektgesellschaften hatten den Kredit zur Finanzierung von vier Immobilien aufgenommen. Demire zufolge handelt es sich um ein Bürogebäude in Essen, eine gemischt genutzte Immobilie in Kassel sowie Bürogebäude in Aschheim bei München und in Köln.

Größter Aktionär von Demire ist nach Unternehmensangaben der Finanzinvestor Apollo, der knapp 57 Prozent kontrolliert. Die Schweizer Familien-Holding Wecken kommt auf 32,14 Prozent.

Der Markt für Büroimmobilien ist in der Krise. Die Flächen-Nachfrage hat in vielen Großstädten wegen des Trends zum Homeoffice nachgelassen. Die Immobilienbranche leidet insgesamt unter den hohen Zinsen, wenigen großen Transaktionen und gestiegenen Baukosten sowie fallenden Preisen. Viele Immobilienkonzerne hatten deshalb die Werte ihrer Portfolien herunterschreiben müssen. Einige wiesen für das vergangene Jahr Milliardenverluste aus.

(Bericht von Matthias Inverardi, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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