Bauzulieferer Sto verabschiedet sich von Zielen für 2024 und 2027

München (Reuters) – Angesichts der schwachen Baukonjunktur hat sich der Dämmstoff- und Putz-Hersteller Sto von seinen Prognosen für dieses Jahr und auch den mittelfristigen Umsatz- und Gewinnzielen verabschiedet.

Das Unternehmen aus Stühlingen rechnet für 2024 nun schlimmstenfalls mit einer Halbierung des Ergebnisses vor Steuern auf 63 bis 88 (2023: 127,4) Millionen Euro, wie Sto am Mittwoch mitteilte. Der Umsatz werde auf 1,66 (1,72) Milliarden Euro schrumpfen und damit um 130 Millionen niedriger ausfallen als geplant. Gründe dafür seien die Flaute am Bau in Deutschland und anderen Ländern wie Italien sowie das regnerische Wetter im Mai und Juni.

Das Geschäft sei daher in den ersten sechs Monaten deutlich hinter den Erwartungen zurückgeblieben, erklärte Sto. Das lasse sich im Rest des Jahres nicht aufholen, auch weil die Zinsen für Bauherren nicht so stark gesunken seien wie gedacht. In Italien seien die Subventionen für energetische Maßnahmen am Bau gekürzt worden. Auch in China habe sich das Geschäft nicht wie erhofft stabilisiert.

Deshalb seien auch die Ziele für das kommende Jahr – ein Umsatz von 1,9 Milliarden Euro und eine Umsatzrendite vor Steuern von 7,6 bis 9,2 Prozent – nicht mehr erreichbar. Für 2027 hatte Sto bisher mit einem Umsatz von 2,1 Milliarden Euro und einer Umsatzrendite von zehn Prozent gerechnet. Doch der erhoffte Boom für energetische Maßnahmen beim Bau und bei der Sanierung von Häusern werde sich verzögern. Deshalb würden auch diese Zahlen “nach gegenwärtiger Einschätzung bis dahin nicht erreicht”. Bis zum Frühjahr 2025 will Sto neue Perspektiven bis 2029 aufzeigen.

Die im SDax notierten Vorzugsaktien von Sto brachen nach der Gewinnwarnung in der Spitze um mehr als 19 Prozent auf 129 Euro ein und bildeten das Schlusslicht des Kleinwerteindex.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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