Madrid (Reuters) – Wegen wettbewerbswidrigen Verhaltens haben die spanischen Kartellwächter Booking.com zu einer mehr als 400 Millionen Euro schweren Strafe verdonnert.
Die Buchungsplattform habe ihre marktbeherrschende Stellung jahrelang missbraucht, teilte die Behörde CNMC am Dienstag mit. Sie zwinge Hotels unfaire Bedingungen auf und behindere Wettbewerber. Der Konzern wies die Vorwürfe zurück und kündigte Einspruch gegen die Entscheidung an.
Der CNMC zufolge dürfen spanische Hotels auf ihren eigenen Internet-Seiten Zimmer nicht günstiger anbieten als auf Booking.com. Gleichzeitig gewähre die Buchungsplattform ihren Kunden häufig Rabatte, ohne vorher Rücksprache mit den Herbergen zu halten. Bei Streitigkeiten mit dem US-Unternehmen müssten spanische Hotels zudem niederländische Gerichte anrufen. Die Kartellwächter kritisieren auch das Bonusprogramm für Hotels, die besonders viel Geschäft über die Plattform abwickelten. Dies erschwere es Konkurrenten, ebenfalls Verträge mit diesen Unterkünften abzuschließen.
(Bericht von Inti Landauro; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)