Tokio (Reuters) – Der Skandal um Verstöße bei der Zulassung von Fahrzeugmodellen beim japanischen Autobauer Toyota weitet sich aus.
Das Verkehrsministerium in Tokio erklärte am Mittwoch, bei Prüfungen habe sich herausgestellt, dass bei sieben weiteren Fahrzeugmodellen die Vorgaben beim Zertifizierungsprozess nicht eingehalten worden seien. Die Behörde habe Toyota zu “weitreichenden Reformen” aufgefordert, um weitere Verstöße zu verhindern, teilte das Unternehmen dazu mit. Der Autobauer erklärte, die nötigen Daten für die betroffenen Fahrzeuge nachzuliefern. Die Kunden könnten die Autos vorerst weiterfahren. Erst Anfang Juli hatte Toyota erklärt, keine weiteren Verstöße neben denen aufgedeckt zu haben, die im Juni bekannt geworden waren.
Von den nun betroffenen sieben Fahrzeugmodellen würden sechs auch im Ausland verkauft, teilte das Transportministerium mit. Die zuständigen Zulassungsbehörden seien informiert. Unklar ist, was die Verstöße gegen die Zulassungskriterien für die Sicherheit bedeuten. Toyota habe unter anderem bei Aufpralltests Gewichte eingesetzt, die nicht den Anforderungen entsprächen, oder verwendete Teile, die später nicht in der Massenproduktion zum Einsatz kämen. Das Unternehmen selbst sprach davon, bei den Tests schärfere Anforderungen angelegt zu haben als vorgegeben.
Im Juni hatten Toyota und andere Autobauer den Verkauf von bestimmten Modellen gestoppt, nachdem das Verkehrsministerium Unregelmäßigkeiten bei Sicherheitstests aufgedeckt hatte. Toyota räumte ein, unangemessene Daten zum Aufprallschutz eingereicht zu haben, und stoppte den Verkauf von drei in Japan produzierten Modellen.
(Bericht von Daniel Leussink, geschrieben von Christina Amann, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter Berlin.Newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder Frankfurt.Newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte)