Berlin (Reuters) – Die Blockchain-Technologie ist bislang nur in den wenigsten deutschen Unternehmen angekommen.
7,2 Prozent nutzen diese dezentrale Datenbank-Technologie für ihre Geschäftsprozesse bereits oder planen ihren Einsatz, wie das Münchner Ifo-Institut am Freitag zu seiner Firmenumfrage mitteilte. Im Juni 2023 waren es 6,9 Prozent. In jedem fünften Unternehmen wird demnach über mögliche Einsatzfelder diskutiert. Für rund 73 Prozent ist das derzeit kein Thema.
“Die Blockchain wird in sämtlichen Branchen eingesetzt, am häufigsten nutzen sie Großunternehmen”, sagte Ifo-Branchenexpertin Anna Wolf. Bei der Blockchain handelt es sich um eine dezentrale Datenbanktechnologie. Diese ermöglicht transparente, sichere und automatisierte Transaktionen. Sie ist die grundlegende Technologie der Kryptowährungen.
Im Verarbeitenden Gewerbe setzen 4,6 Prozent der Großunternehmen Blockchain ein, sechs Prozent planen dies. Jeder vierte Industriebetrieb diskutiert darüber. Im Bau arbeiten fünf Prozent der Großunternehmen mit dieser Technologie, 19 Prozent planen, sie einzusetzen, während jedes Dritte diskutiert über ihren Einsatz. 5,4 Prozent der großen Dienstleister verwenden Blockchain in ihren Unternehmensprozessen und jeder Vierte erwägt, sie einzusetzen oder beschäftigt sich mit diesem Thema. “Kaum Anwendungsmöglichkeiten für die Blockchain-Technologie sieht der Großhandel für sich”, so das Ifo-Institut. Im Einzelhandel setzen dagegen 8,6 Prozent Blockchain bereits ein.
Die Anteile der Unternehmen, die mit dieser Technologie arbeiten, variieren stark je nach Branche. Im Automobilbau, in Unternehmen der Werbung und Marktforschung, bei Logistikunternehmen sowie bei IT-Dienstleistern und Beratungsunternehmen ist Blockchain bei mindestens jedem zehnten Unternehmen im Einsatz. “Die Anwendungsfelder reichen von der Rückverfolgung von Rohstoffen und Bauteilen zur Einhaltung ethischer, sozialer und ökologischer Standards bis hin zur fälschungssicheren Dokumentation durchgeführter Arbeitsschritte”, sagte Ifo-Expertin Wolf.
(Bericht von Rene Wagner, redigiert von Sabine Ehrhardt – Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com)