Tokio (Reuters) – Brummende Geschäfte mit Bildsensoren für Smartphones haben Sony im abgelaufenen Quartal ein überraschend deutliches Gewinnplus beschert.
Außerdem hob der japanische Elektronik- und Unterhaltungskonzern am Mittwoch seine Ziele für das Geschäftsjahr 2024/2025 an.
Das operative Ergebnis stieg den Angaben zufolge zwischen April und Juni um zehn Prozent auf umgerechnet 1,74 Milliarden Euro. Der Gewinn der Bildsensoren-Sparte habe sich dabei auf 228 Millionen Euro verdreifacht. Gestützt auf die Schwäche des Yen in den vergangenen Monaten hob das Unternehmen sein Gewinnziel für 2024/2025 um drei Prozent auf 8,18 Milliarden Euro an. Die in Frankfurt notierten Aktien stiegen daraufhin um drei Prozent.
Wegen der lockeren Geldpolitik der japanischen Notenbank (BoJ) hatte der Yen im ersten Halbjahr kontinuierlich verloren und im Juli den niedrigsten Stand seit fast 38 Jahren markiert. Dadurch wurden japanische Waren auf dem Weltmarkt wettbewerbsfähiger. Seither ist der Kurs allerdings wieder deutlich gestiegen, weil die Zentralbank inzwischen die Zinswende eingeleitet hat. Außerdem flohen Investoren wegen aufkommender Rezessionsängste und des Crashs am japanischen Aktienmarkt in den “sicheren Anlagehafen” Yen. “Wir sind äußerst besorgt über die plötzlichen Wechselkurs-Schwankungen und einen möglichen wirtschaftlichen Abschwung, insbesondere in den USA”, sagte Sony-Chef Hiroki Totoki bei einer Pressekonferenz. Sein Unternehmen lege für die Prognosen einen Dollar-Kurs von 145 Yen zugrunde. Am Mittwoch kostete die US-Währung etwa 147,50 Yen.
PS5-ABSATZ SCHWÄCHELT – VIDEOSPIELE-GESCHÄFT ROBUST
Der Absatz der Videospiele-Konsole PlayStation 5 (PS5) ging weiteren Angaben zufolge im Berichtszeitraum auf 2,4 Millionen Einheiten zurück. Für 2024/2025 rechnet Sony mit 18 Millionen verkauften Geräten, nach knapp 21 Millionen im vergangenen Geschäftsjahr. Die PS5 ist bereits seit 2020 auf dem Markt und könnte Experten zufolge 2026 oder 2027 durch die PS6 abgelöst werden.
Der Gewinn aus dem Verkauf von Videospielen stieg dagegen um rund ein Drittel auf umgerechnet 405 Millionen Euro. Allerdings leidet die Branche unter steigenden Kosten, die sie nicht auf die Kunden abwälzen kann. Aus diesem Grund hatte Sonys Videospiele-Tochter Bungie vergangene Woche den Abbau von 220 Stellen bekanntgegeben. Das sind etwa 17 Prozent der Belegschaft.
(Bericht von Sam Nussey, geschrieben von Hakan Ersen. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)