Esprit verschwindet vom Markt – Marke an “Cecil”-Eigner verkauft

(stellt im zweiten Satz klar: Bei Eigenverwaltung gibt es keinen Insolvenzverwalter)

München (Reuters) – Aus für Esprit: Die insolvente Modekette verschwindet aus den deutschen Fußgängerzonen.

Der Geschäftsführung gelang es nur, die Marke “Esprit” zu verkaufen, der Geschäftsbetrieb in der Zentrale in Ratingen bei Düsseldorf und in den 56 verbliebenen eigenen Läden wird eingestellt, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Die Gläubiger der sieben deutschen Esprit-Töchter hätten sich einstimmig für das Angebot des britischen Investors Alteri Partners entschieden. Der Eigentümer der Modeketten “Cecil” und “Street One” erwirbt die europäischen Rechte an der Marke “Esprit”, um sie später wieder zu nutzen. Über den Preis sei Stillschweigen vereinbart worden.

Dass die rund 1300 Mitarbeiter ihren Arbeitsplatz verlieren würden, hatte sich bereits abgezeichnet. Ein Käufer für das ganze Unternehmen hatte sich nach dem zweiten Insolvenzverfahren in vier Jahren nicht gefunden. Viele Franchisenehmer, die die meisten “Esprit”-Modeboutiquen betrieben hatten, waren vorher schon abgesprungen. Ein Alternativkonzept sah eine Fortführung von etwa zehn Filialen vor; damit wären aber auch weniger als 100 Mitarbeiter beschäftigt worden.

Die Rechte an der Marke “Esprit” liegen eigentlich bei der börsennotierten Esprit Holding in Hongkong. Sie hatte sich aber bereit erklärt, sie im Zuge des Insolvenzverfahrens zu verkaufen. Nach mehreren Pleiten in europäischen Ländern hat sie praktisch kein operatives Geschäft mehr.

Die auf den Einzelhandel in Europa spezialisierte Alteri hatte 2018 vom Finanzinvestor EQT die CBR Fashion Group übernommen, zu der “Cecil” und “Street One” gehören. Vorher war der Investor schon beim Babyausstatter “Baby Walz” eingestiegen. Hinter der Beteiligungsfirma steht der US-Finanzinvestor Apollo.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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