LEG Immobilien grenzt Verlust deutlich ein und erhöht Ausblick

Düsseldorf (Reuters) – Für die größten deutschen Immobilienkonzerne hat die Abwertungsspirale bei ihren Wohnungsbeständen ein Ende gefunden.

Der Immobilienkonzern LEG grenzte im ersten Halbjahr seinen Verlust deutlich ein und musste sein Portfolio nur noch um 1,6 Prozent abwerten. Branchenprimus Vonovia hatte zum Halbjahr bereits erklärt, er habe die Immobilien-Krise hinter sich gelassen. Vonovia hatte die Bestände im ersten Halbjahr um 1,7 Prozent abgewertet. “Der Abwertungszyklus kommt absehbar zu einem Ende und wir sehen eine Belebung am Transaktionsmarkt”, sagte LEG-Chef Lars von Lackum.

Rasant gestiegene Zinsen der Europäischen Zentralbank (EZB) und hohe Baukosten hatten den Immobilienkonzernen im vergangenen Jahr zu schaffen gemacht. Die Immobilienpreise brachen ein. Zahlreiche Projektentwickler schlitterten in die Pleite. Branchenprimus Vonovia und die LEG hatten im Vorjahr Milliarden-Verluste ausweisen müssen. Kumuliert hatte das Portfolio der LEG seit dem Höchstwert Mitte 2022 knapp 17 Prozent an Wert verloren. Doch nun wittern die Konzerne wieder Morgenluft.

“Wir blicken optimistisch in die Zukunft”, sagte von Lackum nun. “Nach langer Zeit gibt uns auch der Gesamtmarkt wieder Rückenwind.” In den Transaktionsmarkt komme zunehmend Bewegung. Die LEG habe seit Jahresbeginn den Verkauf von rund 2.900 Wohnungen für rund 285 Millionen Euro vereinbart und teils auch schon abgeschlossen. Die Preise lägen dabei insgesamt leicht über dem Buchwert.

Im operativen Geschäft lief es für die börsennotierte Nummer zwei am deutschen Wohungsmarkt mit über 165.000 Wohnungen im ersten Halbjahr rund. Die LEG erzielte bei ihrem wichtigsten Ertragswert, dem Mittelzufluss (AFFO), ein Ergebnis von 110 (Vorjahr: 118,6) Millionen Euro, teilte der Konzern am Freitag mit. Der Vorjahreszeitraum sei noch von einem positiven Sondereffekt in Höhe von 16 Millionen Euro geprägt worden. Ohne Sondereffekte stiege der AFFO um 6,9 Prozent und läge damit deutlich über dem Vorjahreswert, erklärte das Unternehmen. Die Prognose für den AFFO im Gesamtjahr erhöhte die LEG auf 190 bis 210 Millionen Euro – von zuvor 180 bis 200 Millionen Euro. Die Nettokaltmiete legte im Halbjahr um 3,3 Prozent zu. Unter dem Strich schrieben die Düsseldorfer im zweiten Quartal einen Verlust von 143 Millionen Euro, vor Jahresfrist waren es aufgrund von Abwertungen der Immobilien noch mehr als eine Milliarde Euro.

(Bericht von Matthias Inverardi und Tom Sims, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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