Indischer Konzern Bharti steigt bei BT ein

London (Reuters) – Der britische Telekom-Konzern BT bekommt einen neuen Hauptaktionär.

Die indische Bharti Enterprises kündigte am Montag an, knapp ein Viertel der Anteile an BT zu übernehmen. Das Aktienpaket stamme vom Kabelnetz-Betreiber Altice, der seinen umgerechnet 55 Milliarden Euro hohen Schuldenberg abbauen muss.

“Uns geht es nicht darum, schnelles Geld zu machen”, betonte Bharti-Chef Sunil Bharti Mittal. “Wir sind langfristige Telekommunikationsinvestoren.” BT habe eine vielversprechende Zukunft vor sich. Allerdings sollte das Unternehmen seine aktuelle Strategie mutiger umsetzen. BT-Chefin Allison Kirkby hat dem Unternehmen einen Sparkurs verordnet, das sich unter anderem auf den britischen Heimatmarkt zurückziehen soll.

Zum Kaufpreis wollte sich Bharti Mittal auf Nachfrage nicht äußern, sondern verwies auf den Börsenkurs. Aktuell hat das Aktienpaket einen Wert von umgerechnet etwa 3,7 Milliarden Euro. Sein Unternehmen fordere bislang keinen Sitz im BT-Verwaltungsrat, fügte Bharti Mittal hinzu. Aber er habe einige “Anregungen” für das Management.

Die bekannteste Beteiligung von Bharti Enterprises ist der indische Mobilfunker Bharti Airtel. An diesem war BT um die Jahrtausendwende mehrere Jahre lang beteiligt. Mit dem aktuellen Deal wird Bharti Enterprises der größte BT-Aktionär. Die Nummer zwei ist die Deutsche Telekom mit einem Anteil von rund zwölf Prozent. Der Bonner Konzern begrüßte den Einstieg des indischen Unternehmens bei BT. “Wir haben eine lange und gute Arbeitsbeziehung mit Bharti. Daher freuen wir uns auf die Zusammenarbeit.”

Bei Anlegern kam der Deal ebenfalls gut an. BT-Aktien stiegen an der Londoner Börse um bis zu 7,6 Prozent und steuerten auf den größten Tagesgewinn seit drei Monaten zu. Die Papiere der Telekom gewannen bis zu ein Prozent.

(Bericht von Sarah Young und Yadarisa Shabong; geschrieben von Hakan Ersen, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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