München (Reuters) – Die BayernLB wird trotz steigender Abschreibungen auf Immobilienkredite für das laufende Jahr zuversichtlicher.
Im ersten Halbjahr stieg der Gewinn vor Steuern um acht Prozent auf 944 Millionen Euro, wie die Landesbank am Freitag in München mitteilte. Dabei profitierte sie von positiven Sondereffekten im Volumen von 100 Millionen Euro. “Wir liegen nach dem ersten Halbjahr ein Stück über unseren Erwartungen”, sagte Finanzvorstand Markus Wiegelmann der Nachrichtenagentur Reuters. Die BayernLB hob die Prognose deshalb an: Der Gewinn vor Steuern werde in diesem Jahr bei mehr als 1,2 (Vorjahr: 1,44) Milliarden Euro liegen. Bisher hatte sie mit 1,0 bis 1,2 Milliarden Euro gerechnet. Ob die Bank an das Vorjahresergebnis anknüpfen könne, darauf wollte Wiegelmann sich nicht festlegen.
“Mit unserem ausgewogenen Geschäftsmodell können wir auch Schwächen in einzelnen Bereichen ausgleichen”, sagte er mit Blick auf das erste Halbjahr. Für drohende Kreditausfälle musste die BayernLB mit 154 (18) Millionen Euro deutlich mehr Risikovorsorge bilden als vor einem Jahr. Das betraf vor allem die Immobilienfinanzierungs-Sparte mit Projektentwicklungen in Deutschland und Büroimmobilien in den USA. In der Sparte werde man “noch das eine oder andere Quartal mit einer erhöhten Risikovorsorge sehen”, sagte der Finanzchef. An der Strategie halte die Bank dennoch fest: “Immobilienfinanzierungen sind für uns ein wichtiges Geschäftsfeld – und das werden sie auch bleiben.”
Mit 509 (2023: 601) Millionen Euro trug die Direktbank-Tochter DKB erneut den größten Teil des Gewinns vor Steuern bei – allerdings weniger als ein Jahr zuvor. Das lag vor allem an einem sinkenden Zinsüberschuss. Wiegelmann erklärte das Minus mit der vorübergehenden Anhebung der Tagesgeld-Zinsen auf 3,5 Prozent, die sich aber ausgezahlt habe: “Wir haben bei der DKB durch unsere Zinsaktion viele Einlagen gewonnen – und nach der Reduzierung im Februar deutlich weniger davon wieder verloren.” Mit 5,7 Millionen Privatkunden ist die DKB die zweitgrößte deutsche Direktbank hinter der ING.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)