(Korrigiert Modellangabe im dritten Absatz in 787-8 (nicht 787-7)
Washington (Reuters) – Der krisengeschüttelte US-Flugzeugbauer Boeing sieht sich erneut mit Sicherheitsbedenken konfrontiert.
Die US-Luftfahrtbehörde FAA ordnete am Montag Inspektionen von Hunderten Flugzeugen des Typs 787 Dreamliner an. Die FAA warnte, dass eine unbeabsichtigte horizontale Bewegung eines besetzten Pilotensitzes zu einem schnellen Sinkflug des Flugzeugs und zu schweren Verletzungen von Passagieren und Besatzung führen könnte. Die Entscheidung folgt einem Vorfall im März, bei dem ein Flugzeug der Latam Airlines in einen plötzlichen Sturzflug überging und mehr als 50 Passagiere verletzt wurden. Boeing und Latam Airlines reagierten zunächst nicht auf Anfragen von Reuters zur Stellungnahme.
Nach Angaben der FAA war die Ursache für den Sturzflug eine unkontrollierte Bewegung des Kapitänssitzes, die zur Deaktivierung des Autopiloten führte. Die Behörde erklärte, sie habe insgesamt fünf Berichte über ähnliche Probleme mit den Sitzen des Kapitäns und des Ersten Offiziers in 787-Flugzeugen erhalten, den jüngsten im Juni. Zwei dieser Fälle werden derzeit noch untersucht.
Die Anweisung der FAA betrifft 158 in den USA registrierte Flugzeuge und 737 Flugzeuge weltweit. Sie verpflichtet die Fluggesellschaften, innerhalb von 30 Tagen die Pilotensitze der Modelle 787-8, 787-9 und 787-10 auf fehlende oder gebrochene Kippschalter oder beschädigte Schalterabdeckungen zu überprüfen und gegebenenfalls auszutauschen.
In einer separaten Mitteilung teilte Boeing am Montag mit, dass die Testflüge mit der noch nicht zertifizierten 777-9 ausgesetzt wurden. Bei einem Wartungscheck war ein defektes Bauteil zwischen Triebwerk und Flugzeugstruktur entdeckt worden. Die FAA bestätigte, dass Boeing sie nach einem Testflug der 777-9 in der vergangenen Woche über den Vorfall informiert habe. Boeing hatte im Juli mit den Zertifizierungsflügen des lange verzögerten Modells 777-9 begonnen.
(Bericht von Eric Beech und David Shepardson, geschrieben von Katharina Loesche. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)