Düsseldorf (Reuters) – Die Stahlindustrie in Deutschland mit Unternehmen wie Thyssenkrupp und Salzgitter sieht trotz des jüngsten Produktionsanstiegs kein Ende der Krise. Im Juli hätten die Unternehmen ihre Rohstahlproduktion gegenüber dem Vorjahresmonat um 6,3 Prozent auf 3,1 Millionen Tonnen gesteigert, teilte die Wirtschaftsvereinigung Stahl am Donnerstag mit. Von Januar bis Ende Juli ergebe sich nun ein Plus von 4,7 Prozent auf 22,5 Millionen Tonnen. “Die leichte Aufwärtsbewegung der letzten Monate bei der Produktion, die sich von einem niedrigen Niveau aus vollzieht, ist alles andere als ein Grund zur Entwarnung”, sagte der Geschäftsführer des Verbandes, Martin Theuringer.
Vielmehr werde auch 2024 ein verlorenes Jahr. Viele wichtige stahlverarbeitende Branchen und damit auch die Stahlnachfrage befänden sich unverändert im Rückwärtsgang. “Hoffnungen auf eine konjunkturelle Erholung haben sich mittlerweile vollständig auf das Jahr 2025 verschoben.” Die Schwerindustrie kämpft mit einer schwächelnden Nachfrage wichtiger Kunden wie der Autoindustrie, der Baubranche oder dem Maschinenbau. Hinzu kommen hohe Energiekosten und die Konkurrenz durch Billiganbieter aus Fernost. Thyssenkrupp und Salzgitter hatten in den vergangenen Wochen nach Verlusten ihre Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt.
(Bericht von Tom Käckenhoff, redigiert von Patricia Weiß. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)