München (Reuters) – Hochwasser, Stürme und Hagel dürften in Deutschland nach Schätzungen der Versicherer in diesem Jahr überdurchschnittlich hohe Schäden anrichten.
Schon im ersten Halbjahr mussten die Versicherer nach Angaben des Branchenverbands GDV vom Mittwoch 3,9 Milliarden Euro an Naturkatastrophen-Schäden begleichen – im gesamten Jahr 2023 waren es 4,9 Milliarden Euro. Bis zum Ende des Jahres dürften sich die versicherten Schäden auf mindestens sieben Milliarden Euro summieren, das wären zwei Milliarden mehr als in einem Durchschnittsjahr. “Kommt es zu schweren Herbst- und Winterstürmen, könnten die Gesamtschäden noch höher liegen”, warnte GDV-Hauptgeschäftsführer Jörg Asmussen.
2,7 Milliarden Euro Schaden an Gebäuden richteten von Januar bis Juni allein Hochwasser und Starkregen an, zwei Milliarden davon entfielen allein auf die Überschwemmungen in Bayern und Baden-Württemberg Ende Mai/Anfang Juni. Dazu kamen 800 Millionen Euro für Sturm- und Hagelschäden. 400 Millionen Euro mussten die Kfz-Versicherer für die Folgen von Hagel, Sturm und Hochwasser zahlen.
Der GDV bekräftigte seine Forderung, Häuser – etwa durch strengere Bauvorschriften – besser vor den Folgen des Klimawandels zu schützen. “Wir befürchten, dass sich ohne Prävention eine Spirale aus immer mehr Schäden und immer höheren Prämien in Gang setzt und die Verbraucher finanziell überlastet werden”, sagte Asmussen. Gegen Starkregen und Überschwemmungen sind bisher nur gut die Hälfte aller Gebäude in Deutschland versichert.
(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)