Delivery Hero wächst weiter und versilbert Nahost-Tochter

Frankfurt (Reuters) – Gestützt auf eine anziehende Nachfrage hat Delivery Hero den Wachstumskurs fortgesetzt.

Außerdem kündigte der Essenslieferant den Börsengang seiner Nahost-Tochter Talabat an. “Es liegt ein wenig in unserer DNA, ständig zu bewerten, was wir mit unserem Portfolio tun sollten”, sagte Interimsfinanzchefin Marie-Anne Popp der Nachrichtenagentur Reuters am Donnerstag. Sie nannte weder weitere Details zur Transaktion noch zur Verwendung der Einnahmen.

Durch das Debüt rücke eine hochwertige Sparte ins Rampenlicht, die bislang im Gesamtkonzern eher untergehe, schrieb Analyst Giles Thorne von der Investmentbank Jefferies. Der im Nahen Osten und Nordafrika aktive Lebensmittel-Lieferdienst Talabat soll laut Delivery Hero ab dem vierten Quartal an der Börse Dubai notiert werden. Die dabei angebotenen Aktien kämen allesamt aus dem Bestand von Delivery Hero. Der deutsche Konzern wolle aber die Mehrheit an Talabat behalten. Seine Aktien stiegen um gut acht Prozent und waren damit die Spitzenreiter im Nebenwerte-Index MDax.

Die Region Naher Osten und Nordafrika ist seit längerem der Wachstumstreiber des Konzerns. Im zweiten Quartal stieg das dort über die Plattform gehandelte Brutto-Warenvolumen (GMV) um knapp 37 Prozent auf 3,1 Milliarden Euro. Das ist ein fast viermal so großes Plus wie bei Delivery Hero insgesamt. Das Konzern-GMV stieg im zweiten Quartal währungsbereinigt um zehn Prozent auf 11,9 Milliarden Euro.

ÜBERRASCHEND STARKES WACHSTUM – JAHRESZIELE BEKRÄFTIGT

Die Konzernerlöse legten um 20 Prozent auf 3,01 Milliarden Euro zu. Dank eines anhaltenden Sparkurses habe sich das operative Ergebnis im ersten Halbjahr auf 240,5 Millionen Euro vervielfacht. Alle drei Kennziffern lagen über den vom Unternehmen zusammengetragenen Analystenprognosen. “Wir haben das Quartal sehr erfolgreich abgeschlossen und erwarten im zweiten Halbjahr 2024 weiteres Wachstum sowie eine deutliche Steigerung der Profitabilität”, sagte Firmenchef Niklas Östberg.

Für das Gesamtjahr prognostizierte er weiterhin ein währungsbereinigtes GMV-Wachstum von sieben bis neun Prozent. Der Konzernumsatz werde voraussichtlich um 18 bis 21 Prozent zulegen. Beim operativen Gewinn stellte er einen Wert zwischen 725 und 775 Millionen Euro in Aussicht.

(Bericht von Hakan Ersen, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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