Im Dax bleibt wohl alles beim Alten – Keine Absteiger

München (Reuters) – Im Leitindex Dax dürfte alles beim Alten bleiben, wenn die Deutsche Börse am kommenden Mittwoch (4. September) die Zusammensetzung ihrer wichtigsten Indizes überprüft.

Zwar gäbe es mit dem Dialyse-Spezialisten Fresenius Medical Care (FMC) und dem Anlagenbauer GEA zwei Konzerne, die sich gemessen an der Marktkapitalisierung des Streubesitzes für die erste Börsenliga qualifizieren würden – doch es fehlen die Absteiger.

Sartorius und Zalando liegen nach der aktuellen Rangliste so knapp hinter den 40 Top-Werten, dass sie nach den Regeln der Börse nicht in Gefahr laufen, aus dem Dax herausgenommen zu werden. Ihr Puffer auf den relevanten “Abstiegsplatz” 47 in der Rangliste, der die Rückstufung in den Nebenwerteindex MDax bedeuten würde, liegt jeweils bei mehr als 600 Millionen Euro Börsenwert. Auch Covestro droht kein schneller Abschied. Selbst wenn das lange erwartete Übernahmeangebot von Adnoc im September kommen sollte, dürfte es Monate dauern, bis der Ölriese aus Abu Dhabi tatsächlich Zugriff auf die Mehrheit der Covestro-Aktien bekäme.

Auch im MDax sind nur wenige Veränderungen zu erwarten. Die Deutsche-Bank-Fondstochter DWS käme zwar locker auf den nötigen Börsenwert des Streubesitzes, ebenso der Personalsoftware-Spezialist Atoss. Doch auch hier fehlen die zwingenden Absteiger. Die Übernahme des Wind- und Solarpark-Entwicklers Encavis durch das Konsortium des Finanzinvestors KKR und der Milliardärsfamilie Viessmann ist noch nicht vollzogen. Und die Abstiegskandidaten Stabilus, Siltronic und Evotec sind bei weitem nicht schwach genug, um in den Kleinwerteindex SDax absteigen zu müssen.

Den SDax verlassen muss wohl der Münchner Agrarkonzern BayWa, der sich im Juli als Restrukturierungsfall entpuppt hat. Beim Autozulieferer Vitesco ist der Streubesitz vor der für das vierte Quartal geplanten Verschmelzung mit Schaeffler so stark gesunken, dass es für den Index schon jetzt nicht mehr reichen könnte. So oder so ist der Ausstieg nur eine Frage der Zeit. Nach dem Börsenwert wäre der Online-Lottoanbieter Zeal Network der Favorit auf eine Rückkehr in den Kleinwerteindex – doch er war Ende 2023 am zu geringen Handelsvolumen gescheitert.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Myria Mildenberger. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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