Audi sucht weiter Investor für gefährdetes Werk in Brüssel

Berlin/Frankfurt (Reuters) – Die Volkswagen-Tochter Audi hat für das auf der Kippe stehende Werk in Brüssel noch kein profitables neues Fahrzeugprojekt gefunden.

Die Suche nach externen Investoren gehe weiter, erklärte ein Audi-Sprecher am Dienstag. Darüber seien die Arbeitnehmervertreter informiert worden. Die Fabrik mit 3000 Beschäftigten in der belgischen Hauptstadt baut das elektrische Luxus-SUV Q8 e-tron, das wegen zu geringer Nachfrage womöglich eingestellt wird.

Audi hatte im Juli angekündigt, das Brüsseler Werk auf den Prüfstand zu stellen, nachdem Abschreibungen und Restrukturierungen zu einer Belastung von 1,3 Milliarden Euro geführt hatten. Auch bei der Kernmarke Volkswagen stehen Standortschließungen in Deutschland im Raum, die der Betriebsrat mit aller Macht verhindern will.

In der Werksleitung in Brüssel kommt es unterdessen zu einem Wechsel: Thomas Bogus, derzeit Projektleiter für die Produktion vollelektrischer Audi-Modelle, übernimmt Mitte des Monats die Leitung von Volker Germann. Letzterer habe den Aufbruch der Marke mit den vier Ringen in die Elektromobilität gestaltet, erklärte Audi-Produktionsvorstand Gerd Walker. Er bereite sich jetzt auf neue Aufgaben im Audi-Konzern vor. “Thomas Bogus wird den Standort in dieser herausfordernden Zeit führen.” Der gesetzlich vorgesehene Konsultationsprozess von Unternehmen und Sozialpartnern über die beabsichtigte Umstrukturierung gehe demnach weiter.

(Bericht von Victoria Waldersee, geschrieben von Ilona Wissenbach. Redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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