Verkaufsblockade für Russland-Tocher belastet Raiffeisen Bank

Frankfurt (Reuters) – Für die österreichische Raiffeisen Bank International (RBI) geht es am Aktienmarkt massiv abwärts, nachdem ein Verkauf der Russland-Tochter blockiert wurde.

Die Aktien brachen am Freitag um rund sieben Prozent ein. Mittels einer einstweiligen Verfügung hat ein russisches Gericht alle Aktien der russischen Tochterbank mit sofortiger Wirkung eingefroren. “Die Entscheidung macht die Situation für die RBI noch komplizierter und verzögert mindestens den Verkaufsprozess”, sagte Analyst Thomas Unger von Erste Bank Research. “Ein Ausstieg aus Russland wäre jedoch ein starker positiver Katalysator für die Aktie aus unserer Sicht.” Aber die Wahrscheinlichkeit, dass dies eintrete, sei nun gesunken.

Die RBI prüft seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs Optionen für einen Ausstieg aus Russland. Zuletzt stellte Vorstandschef Johann Strobl einen Mehrheitsverkauf der russischen Tochterbank in Aussicht. Darüber hinaus muss die RBI auf Druck der EZB ihr Russland-Geschäft schneller abbauen. Die Verfügung aus Russland habe aber keine Auswirkungen auf die Geschäftstätigkeit der russischen Tochter oder die von der EZB geforderten Bemühungen zur Verkleinerung der Bank, sagte ein RBI-Sprecher. “Wir können immer noch das Management ernennen und den Russen Anweisungen erteilen, aber wir können die Bank nicht verkaufen”, sagte der Sprecher.

(Bericht von Anika Ross, Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Christian Götz. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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