Insider – Lufthansa wirft Blick auf Airbaltic-Anteil

Frankfurt (Reuters) – Die Lufthansa schaut sich einem Insider zufolge im Hinblick auf eine Beteiligung die baltische Fluggesellschaft Airbaltic an.

Es werde die Möglichkeit für eine Kapitalbeteiligung vor dem geplanten Börsengang der Airline ausgelotet, sagte eine Person mit Kenntnis der Überlegungen am Dienstag. Das sei aber noch sehr unsicher. Zuerst hatte die Agentur Bloomberg über das Interesse der Lufthansa an der staatlichen lettischen Fluggesellschaft berichtet. Ein Lufthansa-Sprecher sagte, zu Gerüchten äußere sich das Unternehmen nicht. Auch Airbaltic wollte das nicht kommentieren.

Airbaltic hatte im Frühjahr angekündigt, Ende dieses Jahres oder Anfang 2025 an die Börse gehen zu wollen. Airline-Chef Martin Gauss sagte Reuters, es sei sinnvoll, in einem späteren Schritt Teil einer der großen Airline-Gruppen zu werden, und Lufthansa und IAG als Beispiele genannt. Als Zeithorizont dafür nannte er die 30er Jahre, wenn Airbaltic voraussichtlich mit 100 Flugzeugen doppelt so groß wäre wie heute.

Die Lufthansa-Gruppe arbeitet schon mit Airbaltic zusammen, zum Beispiel als “Wetlease”-Airline für die Schweizer Tochter Swiss, um in Spitzenzeiten Flüge für die Lufthansa zu übernehmen. Der Appetit des deutschen Branchenprimus auf externes Wachstum durch Zukäufe ist auch nach dem Einstieg bei der italienischen Staatsairline ITA Airways noch nicht gestillt. Lufthansa-Chef Carsten Spohr reiste erst vergangene Woche wieder nach Lissabon zu Gesprächen mit der portugiesischen Regierung über die anstehende Privatisierung der Staatsairline TAP. Auch Europas andere große Netzwerk-Airlines Air France-KLM und IAG haben hier die Hand gehoben.

Zuletzt berichtete die “Wirtschaftswoche”, Lufthansa-Manager seien in Kontakt mit der spanischen Air Europa über eine Kooperation. Auch dazu wollte sich die Lufthansa nicht äußern. Die Fluggesellschaft aus Mallorca gehört zu 20 Prozent dem Iberia-Mutterkonzern IAG. Dieser wollte Air Europa komplett übernehmen, doch die EU-Kommission untersagte den Deal aus wettbewerbspolitischen Gründen.

(Bericht von Ilona Wissenbach und Joanna Plucinska. Redigiert von Olaf Brenner. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)

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