Astana (Reuters) – Bundeskanzler Olaf Scholz hat sich enttäuscht über die Verzögerung beim Bau der Intel-Halbleiterfabrik in Magdeburg gezeigt.
Deutschland halte aber an dem geplanten Ausbau der Chip-Produktion fest. “Das ist ein Projekt, das wir gerne schnell realisiert hätten”, sagte der Kanzler am Dienstag in der kasachischen Hauptstadt Astana auf eine Frage zu Intel. Die Entscheidung, das Projekt in Deutschland zwei Jahre aufzuschieben, beinhalte ja auch die Aussage, daran festhalten zu wollen, fügte er hinzu. Es gebe viele weitere Projekte im Bereich der Mikroelektronik und Deutschland. “Wir haben gerade Grundsteinlegung gesehen für ein Projekt von TSMC in Deutschland.” Er sei über die Schwierigkeiten des US-Unternehmens Intel informiert worden und befinde sich mit der Landesregierung in Sachsen-Anhalt in engem Austausch.
Zugleich bremste der SPD-Politiker Vorschläge von Ampel-Partnern, wofür das für Intel im Bundeshaushalt 2025 vorgesehene Geld verwendet werden soll. “Wir haben Gelder vorgesehen, die auch weiter benötigt werden für unsere Halbleiterprojekte und jetzt gibt es keinen Anlass, von einem Tag auf den anderen zu sagen, wie wir damit einzeln umgehen.” Man werde bei den Haushaltsberatungen darauf achten, dass man zugleich die Halbleiterentwicklung in Deutschland voranbringe und dafür Sorge trage, dass man mit den Finanzen auskomme. Nun würden “konstruktive Beratungen” stattfinden, bei denen man in alle Richtungen denken müsse. “Da gibt es nicht nur Schwarz und Weiß”, betonte Scholz.
(Bericht von Andreas Rinke; redigiert von Kerstin Dörr. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)