Österreichs Aufsicht untersagt Wiener Privatbank Euram Geschäftsbetrieb

Wien (Reuters) – In Österreich hat die Finanzmarktaufsicht (FMA) der in Wien ansässigen European American Investment Bank (Euram) mit sofortiger Wirkung die Fortführung des Geschäftsbetriebs untersagt.

Einzahlung, Abhebungen oder Überweisungen seien somit nicht mehr möglich, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Die österreichische Einlagensicherung werde einspringen und Bankguthaben bis zu 100.000 Euro erstatten, wobei allfällige Geldwäscheprüfungen noch berücksichtig werden müssten.

Die kleine Wiener Privatbank mit Sitz in einem Palais in der Wiener Innenstadt stand schon länger im Visier der Aufsicht. Die FMA hatte Mängel bei der Geldwäscheprävention geortet und der Bank die Anberaumung von Neugeschäft untersagt. Im Sommer wurde dem Geldhaus ein Verwalter zur Seite gestellt. Zudem bekam die Euram eine Strafe von 30.000 Euro aufgebrummt, weil sie ihren Jahresabschluss 2023 nicht ordnungsgemäß an die FMA und die Oesterreichische Nationalbank übermittelt hatte. Im September stellten die Aufseher das Geldhaus vor die Wahl, entweder eine Kapitalerhöhung um mindestens 25 Millionen Euro vorzunehmen oder ihre freiwillige Selbstabwicklung zu beschließen. Bei einer außerordentlichen Hauptversammlung am Dienstag wurde schließlich die Schließung des Instituts beschlossen. Die Bank wurde nach eigenen Angaben 1999 in Wien gegründet und befindet sich zu 100 Prozent im Besitz privater Investoren.

(Bericht von Alexandra Schwarz-Goerlich, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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