Frankfurt (Reuters) – Der VW-Betriebsrat macht mit Informationsveranstaltungen weiter Druck auf die Konzernspitze.
Die Versammlungen starten einheitlich am kommenden Montag um elf Uhr in allen Volkswagen-Werken, wie der Gesamtbetriebsrat des Autobauers am Mittwoch mitteilte. Grund sei die mangelhafte Informationspolitik des Vorstandes bezüglich der aktuellen Krisensituation des Unternehmens. “Nach wie vor hat der Vorstand noch kein schlüssiges Gesamtkonzept dafür aufgezeigt, wie er Volkswagen strategisch mit den richtigen Produkten, Prozessen und Plänen in die Zukunft führen will”, sagte Gesamtbetriebsratsvorsitzende Daniela Cavallo. Stattdessen stünden weiter einseitig Themen wie Arbeits- und Fabrikkosten im Vordergrund. Noch immer seien Werksschließungen, Massenentlassungen und Tarifeinschnitte nicht vom Tisch.
Die Wirtschaftsminister der Bundesländer Niedersachsen, Sachsen, Hessen und Berlin mit VW-Standorten hatten sich angesichts der besorgniserregenden Entwicklung vergangene Woche auf ein Grundsatzpapier zur deutschen Automobilindustrie verständigt. Um die Herausforderungen für die Branche zu meistern, erklärten sich die Wirtschaftsminister Franziska Giffey (Berlin), Martin Dulig (Sachsen), Olaf Lies (Niedersachsen) und Kaweh Mansoori (Hessen) in dem Positionspapier solidarisch mit den Beschäftigten.
Die SPD-Politiker fordern von Volkswagen den Erhalt aller Standorte und einen neuen Vertrag zur Beschäftigungssicherung. In einem Positionspapier zur Autoindustrie pochen sie außerdem auf bessere Rahmenbedingungen für die E-Mobilität mit mehr Ladeinfrastruktur und niedrigeren Energiepreisen.
(Bericht von Philipp Krach und Ilona Wissenbach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)