Zuwächse im Investmentbanking geben US-Banken Schub

(Reuters) – Ein florierendes Geschäft mit Fusionen und Übernahmen hat bei der US-Großbank Morgan Stanley für einen Gewinnsprung gesorgt.

Auch Konkurrenten hatten zuvor Zuwächse im Investmentbanking vermeldet.

Der Gewinn des Geldhauses sei im dritten Quartal auf 3,19 Milliarden Dollar gestiegen von 2,4 Milliarden Dollar vor Jahresfrist, teilte Morgan Stanley am Mittwoch mit. Die Einnahmen aus dem Geschäft rund um Übernahmen und Börsengänge legten um 56 Prozent zu. Auch die Konkurrenten Goldman Sachs und JPMorgan hatten in dem lukrativen Geschäft Zuwächse verbucht. Goldman Sachs hatte der Rückenwind aus dem Investmentbanking einen Gewinnsprung von 45 Prozent beschert. Morgan-Stanley-Finanzchefin Sharon Yeshaya sagte der Nachrichtenagentur Reuters, sie rechne auch für die kommenden Quartale mit Zuwächsen in dem Geschäft. Die Wertpapiere von Morgan Stanley legten vorbörslich zu.

Die Aktienmärkte befinden sich im Aufwind, die US-Zentralbank hat eine Zinswende eingeläutet und Banker gehen davon aus, dass Übernahmen und Fusionen weiter zunehmen werden – das nutzt den Geldhäusern. Morgan Stanley habe von einem “konstruktiven Umfeld” profitiert, sagte der Chef der Bank, Ted Pick. Anders als einige Wettbewerber musste Morgan Stanley zudem die Risikovorsorge für faule Kredite nicht in die Höhe schrauben. Im Gegenteil, diese sank auf 79 Millionen Dollar. JPMorgan Chase hatte die Rückstellungen noch das Ergebnis verhagelt. Auch Goldman Sachs musste die Rückstellungen erhöhen.

Zahlreiche Banken erhöhen ihre Kreditrückstellungen, da die Verbraucher ihre Ersparnisse aus der Corona-Pandemie zunehmend aufbrauchen. Obwohl deren Finanzlage trotz erhöhter Zinssätze und Befürchtungen hinsichtlich der Arbeitslosigkeit bisher nicht angespannt ist, lässt die Branche Vorsicht walten.

In Deutschland hatte die Deutsche Bank im zweiten Quartal ebenfalls ein Plus bei den Geschäften der Investmentbank verbucht. Das Frankfurter Geldhaus wird am kommenden Mittwoch die Ergebnisse für das dritte Quartal vorlegen.

(Bericht von Manya Saini and Niket Nishant, bearbeitet von Matthias Inverardi, redigiert von Philipp Krach. Bei Rückfragen wenden Sie sich bittean unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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