HSBC legt Sparten zusammen und ernennt erstmals Frau zur Finanzchefin

Hongkong, London (Reuters) – Der neue Chef von HSBC macht Tempo bei der Umstrukturierung der britischen Großbank.

Diese sehe vor, Teile des kommerziellen Bankgeschäfts und des Investmentbankings zusammenzulegen, um Kosten zu senken und die Renditen zu verbessern, erklärte Georges Elhedery in einem Memo an die Belegschaft. Der zuvor als Finanzvorstand agierende Manager hat den Chefposten seit Anfang September inne und sich vorgenommen, die Führungsstrukturen der Bank neu zu ordnen. Dazu zähle unter anderem auch die Ernennung von Pam Kaur als erste weibliche Finanzvorständin des Kreditinstituts. Die 60-Jährige hatte bislang den Risikobereich bei HSBC geleitet. Der personelle Umbau soll Elhedery zufolge das “volle Potenzial freisetzen und den Erfolg in die Zukunft tragen.”

Die Bank-Gruppe gliedert ihre Geschäftsbereiche neu in vier Linien: Großbritannien, Hongkong, Bankwesen für Unternehmen und institutionelle Kunden sowie Vermögensverwaltung. Zudem wird die geografische Aufstellung neu organisiert. Die Region Asien-Pazifik und der Nahe Osten werden unter “Eastern Markets” zusammengefasst, während die Geschäfte in Kontinentaleuropa, Amerika und Großbritannien abzüglich der Privatkundenbank in “Western Markets” gruppiert werden.

Seit der Finanzkrise von 2008 hat HSBC seine globale Präsenz um etwa ein Viertel verkleinert und sich aus wachstumsschwachen Märkten zurückgezogen, um Kapital und Ressourcen nach Asien zu verlagern. Dort erzielt die Bank den Großteil ihrer Einnahmen und Gewinne. Doch mit fallenden Zinsen steigt der Druck auf das Ertragswachstum, was Elhedery dazu veranlasst, die Kosten zu senken und die Einnahmen zu steigern.

Von der Zusammenlegung der beiden Sparten – außer in Hongkong und Großbritannien – erhofft sich der Bankchef eine engere Zusammenarbeit und die Umsetzung des kürzlich erklärten Ziels, mehr Produkte an international ausgerichtete Kunden zu verkaufen. HSBC machte zunächst keine Angaben zu den erwarteten Kosteneinsparungen oder dazu, wie viele Arbeitsplätze betroffen sein könnten. Weltweit beschäftigt das Institut etwa 214.000 Mitarbeiter.

(Bericht von Selena Li, Sinead Cruise und Lawrence White, geschrieben von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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