Bericht: Siemens erwägt Kauf von US-Softwarefirma Altair

München (Reuters) – Der Münchner Technologiekonzern Siemens denkt einem Bericht der Nachrichtenagentur Bloomberg zufolge über eine milliardenschwere Übernahme des US-Industriesoftware-Unternehmens Altair nach.

Siemens diskutiere derzeit mit Investmentbankern eine Offerte für Altair Engineering, hieß es in dem Bericht, in dem sich die Agentur auf mit den dem Vorgang vertraute Personen beruft. Es könnten aber noch weitere Bieter auftauchen. Altair ist an der New Yorker Nasdaq notiert und wird dort mit 8,6 Milliarden Dollar bewertet. Die Aktien der Firma aus Troy im US-Bundesstaat Michigan, die von ihrem Gründer James Scapa geführt wird, sind in diesem Jahr um 20 Prozent gestiegen, am Mittwoch zogen sie um weitere 3,1 Prozent an. Siemens wollte sich zu dem Bericht nicht äußern.

Die Nachrichtenagentur Reuters hatte am Dienstag erfahren, dass Altair einen Verkauf des Unternehmens erwäge, nachdem sich Interessenten gemeldet hätten. Eine Einigung sei innerhalb von Wochen möglich, sagten Insider. Als mögliche Käufer gelten Konkurrenten wie PTC und Cadence Design Systems. Altair-Aktien legten daraufhin 14 Prozent zu.

Für Siemens wäre Altair eine der größten Übernahmen der vergangenen Jahre. Die Industrieautomatisierung ist eines der Kerngeschäfte des Münchner Konzerns, Vorstandschef Roland Busch will dabei vor allem das Software-Geschäft erweitern. Zuletzt hatte die Sparte Digital Industries allerdings mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen, weil die Konjunktur in China schwächelt.

Finanzvorstand Ralf Thomas hatte in einem Interview gesagt, Siemens wolle in dem Bereich in den USA stärker Fuß fassen, wobei auch weitere Software-Übernahmen möglich seien. Siemens sei “sehr interessiert”, diese Strategie fortzusetzen. Der Konzern konkurriert in der Automatisierungstechnik unter anderem mit der französischen Schneider Electric und Rockwell Automation aus den USA.

(Bericht von Alexander Hübner, redigiert von Ralf Bode. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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