Frankfurt (Reuters) – Bei Volkswagen könnte es im Streit mit der IG Metall um den Haustarifvertrag nach Einschätzung des Konzerns zu Streiks kommen.
“Ich bin zuversichtlich, dass wir eine Einigung erzielen werden, aber ich kann Streik nicht ausschließen, das ist klar”, sagte Finanzchef Arno Antlitz am Mittwoch in einer Analystenkonferenz. Zu Angaben des Betriebsrats über Forderungen des Unternehmens, die Löhne um zehn Prozent zu senken, wollte er sich nicht äußern. Das Einsparziel für die Marke VW liege mittlerweile höher als die ursprünglich beschlossenen zehn Milliarden Euro. Auch hier wollte Antlitz angesichts der mit Betriebsrat und Gewerkschaft laufenden Verhandlungen keine neue Zahl nennen.
Hohe Fix- und Gemeinkosten sowie zu geringe Produktivität der deutschen Werke seien der größte Nachteil von Volkswagen gegenüber Konkurrenten, bekräftigte Antlitz. Die Verschärfung des Sparprogramms mit der Androhung von Werksschließungen und Entlassungen in großem Stil in Deutschland begründete der Finanzchef mit stärkerem Gegenwind vom Markt und intensiverem Konkurrenzkampf. Um das Renditeziel der Kernmarke von 6,5 Prozent bis 2026 zu erreichen, müssten die Kosten verstärkt gesenkt werden. “Wir wollen die 6,5 Prozent liefern, um die Gruppe und die Marke zukunftsfest zu machen.”
(Bericht von Ilona Wissenbach, redigiert von Sabine Wollrab. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an die Redaktionsleitung unter frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com)