Zürich (Reuters) – Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re polstert die Vorsorgen für sein US-Haftpflichtgeschäft auf und kippt sein Gewinnziel für das laufende Jahr.
“Bei normalem Schadenverlauf erwartet Swiss Re einen Gewinn von mehr als drei Milliarden Dollar für das Jahr 2024”, teilte der Konzern aus Zürich am Donnerstag mit. Bislang war ein Gewinn von über 3,6 Milliarden Dollar in Aussicht gestellt worden. “Wir haben eine umfassende Überprüfung unserer Rückstellungen in den Sach- und Haftpflichtsparten vorgenommen, unter Berücksichtigung der neuesten Branchendaten und rechtlichen Trends”, erklärte Konzernchef Andreas Berger. Die Rückstellungen für das US-Haftpflichtgeschäft würden aufgrund dieser Überprüfung um 2,4 Milliarden Dollar erhöht. Der Schritt soll dazu beitragen, die Gesamtreserven der Gruppe am oberen Ende der “Best-Estimate-Bandbreite” zu verankern.
Aufgrund der Maßnahme dürfte der dieses Jahr angestrebte Schaden-Kosten-Satz in der Schaden- und Unfallrückversicherung (P&C Re) von weniger als 87 Prozent nicht erreicht werden, erklärte Swiss Re. Die Sparten Lebensrückversicherung (L&H Re) und Corporate Solutions dürften ihre Jahresziele von 1,5 Milliarden Dollar Gewinn und weniger als 93 Prozent Schaden-Kosten-Satz hingegen erreichen. Abgesehen von der Rückstellungserhöhung seien im dritten Quartal in allen Geschäftseinheiten gute Ergebnisse im Underwriting und bei den Kapitalanlagen verzeichnet worden.
Swiss Re stellte für das dritte Quartal einen Gewinn von rund 0,1 Milliarden Dollar in Aussicht und für die ersten neun Monate von etwa 2,2 Milliarden Dollar. Die Neunmonatsbilanz will das Unternehmen am 14. November veröffentlichen.
(Bericht von Paul Arnold, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)