Düsseldorf (Reuters) – Nach Medienberichten über mögliche Verstöße gegen das Aktienrecht hat der Aufsichtsrat des Modekonzerns Hugo Boss Vorstandschef Daniel Grieder den Rücken gestärkt.
“Auf Basis der vorliegenden Informationen und einer vom Aufsichtsrat in Auftrag gegebenen gründlichen externen Rechtsanalyse ist das Kontrollgremium zu dem Schluss gekommen, dass die in der Presse geäußerten Vermutungen hinsichtlich eines möglichen Verstoßes gegen Vorschriften des Insiderhandels unbegründet sind”, teilte Hugo Boss am Mittwoch mit. Der Aufsichtsrat, der am 28. November und am 4. Dezember über die Veröffentlichungen in der “Kronen Zeitung” und anderen Medien beraten habe, habe Grieder daher sein Vertrauen als Vorstandschef ausgesprochen.
Zuvor hatte die österreichische “Kronen Zeitung” unter Berufung auf vorliegende E-Mails über geheime Pläne Grieders mit dem inzwischen insolventen Tiroler Investor Rene Benko berichtet. Unter dem Decknamen “Tango” hätten die beiden Manager im Jahr 2023 Pläne geschmiedet, über den Aufbau einer unter “Fashion Investment Group” firmierenden Gesellschaft Boss-Aktienpakete schrittweise zu kaufen und als neuer Ankeraktionär zu fungieren. Zudem sei neben dem Erwerb von Boss-Aktien auch der Kauf von Anteilen anderer Marken wie Adidas, Bally und Bogner geplant gewesen. Letztendlich sollte Grieder dann nach seinem Abschied von Boss die Investmentfirma für Mode führen, berichtete die “Kronen Zeitung” weiter.
Die im Nebenwerteindex MDax notierte Boss-Aktie, die nach den ersten Berichten in der vergangenen Woche eingebrochen war, lag am Mittwoch 2,9 Prozent im Plus bei 35,57 Euro. Die Kursreaktion auf die “Tango-Affäre” sei übertrieben gewesen, kommentierten Analysten von Baader.
(Bericht von Anneli Palmen, redigiert von Ralf Banser; Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)