Zürich (Reuters) – Der Schweizer Rückversicherer Swiss Re legt die Messlatte für das kommende Jahr höher.
2025 peilt die Nummer zwei der Branche einen Nettogewinn von mehr als 4,4 Milliarden Dollar an, teilte der Konzern am Freitag vor einer Investorenveranstaltung mit. Der seit Juli amtierende Swiss-Re-Chef Andres Berger erfüllte damit praktisch die Erwartungen von Analysten, die mit einem Gewinnziel von über 4,5 Milliarden Dollar gerechnet hatten. “Für 2025 gehen wir davon aus, dass das Preisniveau in der Sach- und Haftpflichtrückversicherung hoch bleibt und die Nachfrage nach Absicherung aufgrund der erhöhten Risiken steigt”, erklärte der Deutsche.
Im Lebensversicherungsmarkt profitiere Swiss Re vom positiven Sterblichkeitsverlauf in den USA. Hinzu komme der erhebliche positive Beitrag aus den Kapitalanlagen. Für 2024 hatte Berger bisher unter dem Strich über drei Milliarden Dollar Gewinn in Aussicht gestellt. Das Unternehmen aus Zürich hatte im November eine milliardenschwere Reserveaufstockung für ihr US-Geschäft vorgenommen und sich im Zuge dessen vom ursprünglichen Gewinnziel von mehr als 3,6 Milliarden Dollar verabschiedet.
Sparmaßnahmen sollen dazu führen, dass die laufenden Betriebsaufwendungen bis 2027 um rund 300 Millionen Dollar sinken. Swiss Re wolle außerdem die ordentliche Dividende je Aktie in den nächsten drei Jahren jährlich um sieben Prozent oder mehr steigern. Der Konzern halte an dem Ziel einer Eigenkapitalrendite von mehr als 14 Prozent fest.
An der Börse kletterten Swiss Re im frühen Handel um 2,1 Prozent. Abgesehen von den höheren Rückstellungen für das US-Haftpflichtgeschäft liefen die Geschäfte bei Swiss Re rund, erklärte Daniel Bosshard von der Luzerner Kantonalbank. “Die Erwartungen des Marktes sind entsprechend hoch.” Die Rückversicherer profitierten von höheren Prämiensätzen und einer steigenden Nachfrage nach Absicherungen für große Naturkatastrophen.
Branchenprimus Münchener Rück stellte ebenfalls am Freitag für das kommende Jahr einen Gewinnsprung auf rund sechs Milliarden Euro in Aussicht.
(Bericht von Oliver Hirt, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)