Frankfurt (Reuters) – Der Deutschen Bank kommen Rechtsstreitigkeiten in Polen teuer zu stehen.
“Wir haben das Eigenkapital der Deutsche Bank Polska um etwa 310 Millionen Euro erhöht, vor allem mit Blick auf laufende Rechtsstreitigkeiten im Zusammenhang mit Fremdwährungskrediten”, teilte der deutsche Branchenprimus am Donnerstag nach Börsenschluss mit. Dem stehe eine entsprechende Rückstellung auf Konzernebene gegenüber. Die Bank hatte bereits angekündigt, dass sie im vierten Quartal weitere Schritte bei alten Rechtsfällen unternehmen werde, um das künftige finanzielle Risiko zu verringern. Das Institut erwarte weiter eine starke operative Geschäftsentwicklung im vierten Quartal, auch die Prognosen zu Kapital- und Verschuldungsquoten blieben unverändert.
Auch andere Banken hatten in der Vergangenheit mit ähnlichen Fällen zu kämpfen. In Polen hatten Zehntausende Kreditnehmer bei verschiedenen Banken Hypotheken in Franken aufgenommen, um von niedrigeren Zinsen in der Schweiz zu profitieren. Doch der Franken gewann im Vergleich zum Zloty an Wert, die Kosten für die Kunden stiegen. Viele Polen klagten, um aus den letztlich teuren Krediten herauszukommen. Die Kosten für die Bewältigung der Klagen belasten regelmäßig auch die Bilanzen der Commerzbank.
(Bericht von Philipp Krach, Mitarbeit Tom Sims; Redigiert von Scot W. Stevenson; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)