Danzig (Reuters) – Volkswagen kann die anfänglichen Kursgewinne nach seiner Tarifeinigung nicht halten.
Die Aktie des Wolfsburger Autobauers rückte am Montag zunächst um bis zu 1,6 Prozent vor. Daraufhin drehte sie ins Minus und verlor rund 2,5 Prozent. VW und die Vertreter seiner Arbeitnehmer hatten sich am Freitag nach einem beispiellosen Verhandlungsmarathon auf einen Kompromiss geeinigt, der auf einen tiefgreifenden Umbau des Traditionskonzerns hinausläuft. Der Plan umfasst unter anderem den Abbau von 35.000 Stellen und eine Kapazitätskürzung um ein Viertel, aber zunächst keine Werksschließungen.
Die Einigung bleibe hinter den ursprünglichen Erwartungen des Managements und der Investoren zurück, kommentierte Philippe Houchois, Analyst bei der US-Investmentbank Jefferies. Gerade angesichts des Tempos, in dem sich die Wettbewerber bewegen, und des insgesamt schwierigen Umfelds in der Automobilindustrie, “besteht das Risiko, dass die Gewinne zu spät kommen oder gar nicht erst ausreichen”, schrieben die Experten der Privatbank Oddo BHF. Auch der Kosteneffekt werde erst nach 2025 sichtbar werden, und dies sei erst der Anfang eines fünfjährigen Prozesses, hieß es etwa bei der US-Großbank JP Morgan.
(Bericht von Andrey Sychev und Ozan Ergenay, geschrieben von Zuzanna Szymanska.; Redigiert von Hans Busemann; Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)