Frankfurt (Reuters) – Der Agrar- und Pharmakonzern Bayer baut seine Präsenz in den USA mit einer Kooperation und einem Zukauf aus.
Mit dem finnischen Kraftstoff-Hersteller Neste hat der Leverkusener Dax-Konzern eine Absichtserklärung unterzeichnet, um Winterraps in den USA als Biomasse-Rohstoff zu nutzen, wie Bayer am Mittwoch mitteilte. Die beiden Unternehmen wollen gemeinsam eine entsprechende Wertschöpfungskette aufbauen und damit im Süden der USA beginnen, um die wachsende Nachfrage nach erneuerbaren Kraftstoffen zu decken.
“Biokraftstoffe spielen eine wichtige Rolle bei der Dekarbonisierung des Transportsektors und der Energieversorgung”, sagte Frank Terhorst von der Bayer-Sparte Crop Science. Die globalen CO2-Reduktionsziele wirkten sich dabei stark auf die Märkte aus und würden die Nachfrage nach biomassebasierten Rohstoffen in Zukunft weiter erhöhen. Mit einem Abschluss der Vereinbarung ist innerhalb des Jahres 2025 zu rechnen. Bayer plant für 2027 die US-Markteinführung der hybriden Winterrapssorte TruFlex.
Auch im Bereich der funktionellen Genomik stellt sich Bayer mit einem Zukauf in den USA breiter auf. Die Biotech-Tochter Vividion Therapeutics werde die Präzisions-Onkologie-Plattform Tavros Therapeutics mit Sitz in Durham, North Carolina, übernehmen. “Die Übernahme von Tavros ist ein wichtiger nächster Schritt in unserem Bestreben, die Entwicklung von bisher nicht adressierbaren Zielmolekülen zu beschleunigen, um die Ergebnisse für Patienten mit hohem medizinischem Bedarf zu verbessern”, sagte Jürgen Eckhardt, Leiter der Geschäftseinheit Business Development and Licensing der Division Pharmaceuticals von Bayer. “Wir haben in den letzten zwei Jahren eine sehr produktive Zusammenarbeit erlebt und die klaren Synergien zwischen unseren Plattformen gesehen”, ergänzte Eoin McDonnell, Chef und Mitbegründer von Tavros.
Finanzielle Einzelheiten zu den beiden Vorgängen wurden nicht bekanntgegeben. An der Börse kamen die Nachrichten vorerst nicht gut an. Die Bayer-Aktie fiel um rund zwei Prozent ins Minus.
(Bericht von Philipp Krach, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)