Roche-Verwaltungsrat sieht Trump und neuen US-Gesundheitsminister kritisch

Zürich (Reuters) – Der Roche-Verwaltungsrat und Großaktionär André Hoffmann hat sich kritisch zur neuen US-Regierung geäußert.

Insbesondere die Ernennung des Impfstoffskeptikers Robert F. Kennedy Jr. zum US-Gesundheitsminister könne unvorhersehbare Folgen für den Schweizer Pharmakonzern haben, wie der Vertreter der Gründerfamilie der “Financial Times” (Montagsausgabe) sagte. Kennedy sei für die öffentliche Gesundheit zuständig und leugne gleichzeitig die Wirkung von Impfstoffen. “Es tut mir leid, ich hätte nicht gedacht, dass ich das in meinem Leben noch erleben würde.”

Dennoch sei es möglich, dass der neue US-Gesundheitsminister Maßnahmen ergreife, die vorteilhaft für Roche seien. “Herr Kennedy könnte die Verfahren der FDA (Food and Drug Administration) vereinfachen. Vielleicht gibt es dort etwas, wo wir helfen können, etwas zu schaffen, das den Patienten besser dient. Veränderungen bieten immer Chancen, also lassen Sie uns versuchen, pragmatisch an die Sache heranzugehen.”

Donald Trump wird am (heutigen) Montag gegen 18 Uhr europäischer Zeit als 47. US-Präsident vereidigt. Neben den Feierlichkeiten, die sich bis in den späten Abend hineinziehen, plant Trump an seinem ersten Arbeitstag die Unterzeichnung einer Flut von Dekreten. Erwartet werden unter anderem Anordnungen zu Massenabschiebungen von Einwanderern.

Auch zu Trump selbst äußerte sich Hoffmann negativ. “Ich bezeichne mich selbst als Idealist, und ich würde sagen, dass es in den Tagen nach [Trumps Sieg] wirklich ziemlich schwierig war, [mich] aufzurichten. Das ist ein Knockout”, erklärte er. Einundfünfzig Prozent der Amerikaner glaubten, dass dieser alte Mann ihr Leben verbessern werde. “Ich bin sicher, dass das nicht stimmt.” Er glaube, dass diejenigen, die sich um Trump scharten, “keine guten Menschen” seien, so Hoffmann weiter.

(Bericht von Oliver Hirt und John Revill, redigiert von Ralf Banser. Bei Rückfragen wenden Sie sich bitte an unsere Redaktion unter berlin.newsroom@thomsonreuters.com (für Politik und Konjunktur) oder frankfurt.newsroom@thomsonreuters.com (für Unternehmen und Märkte).)

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